Fürstenfeldbruck:Kirche stoppt Austrittswelle

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Eigenititiative lohnt sich offenbar. Im evangelischen Dekanat steigt die Zahl der Mitglieder leicht an

Gerhard Eisenkolb

- Im evangelischen Dekanat von Fürstenfeldbruck ist es 2012 gelungen, den seit Jahren anhaltenden Schwund an Mitgliedern zu stoppen. Laut Dekan Stefan Reimers wuchs die Zahl der evangelischen Christen in den zwölf Kirchengemeinden in den vergangenen Monaten erstmals wieder leicht um 0,2 Prozent auf nunmehr 41 880 an. Bereits seit längerer Zeit hatte man im Dekanat nach Möglichkeiten gesucht, den hohen Austrittszahlen entgegenzuwirken. So ergab eine Telefonbefragung von 312 Landkreisbürgern, dass die meisten wegen der Kirchensteuer ausgetreten waren. Im Dekanat wohnen vor allem Menschen mit einem hohen Einkommen, die wiederum auch viel Kirchensteuer bezahlen. Um diese Mitglieder zu halten, thematisierte Reimers unter anderem auch einer Deckelung von deren Beiträgen. Zudem sprach sich der Dekan dafür aus, einkommensschwache Kirchensteuerzahler zu entlasten. Umgesetzt wurden derartige Pläne noch nicht, aber solche Vorschläge beschäftigen inzwischen die Landessynode.

Dass sich der Dekanatsbezirk, zu dem auch Gemeinden im Würmtal und im Landkreis Starnberg gehören, auf einem guten Weg befindet, zeigte laut Reimers auch die hohe Beteiligung an den Kirchenvorstandswahlen. Mit Aktionen war es gelungen, rund 40 Prozent mehr Wähler zu mobilisieren. Zudem ist man in den evangelischen Kirchengemeinden bemüht, inhaltlich neue Weg zu beschreiten. Deshalb werden solche Gemeinden finanziell unterstützt, die innovativen Projekte ausprobieren wollen und nach neuen Möglichkeiten suchen, das Christsein lebendig zu gestalten. Ebenso wichtig ist es Reimers, dass Christen ihren Glauben und ihre Überzeugungen weiterhin in die Gesellschaft hinein tragen und nicht nur im Verborgenen hinter kirchlichen Mauern agieren. Als Beispiele für eine gelungene Einbindung der Kirchen in das öffentliche Leben des vergangenen Jahres erwähnt der Dekan die Gedenkveranstaltung zum Olympiaattentat vor 40 Jahren im September auf dem Fliegerhorst sowie die Eröffnungsveranstaltung der Aktion Fastenopfer.

© SZ vom 29.12.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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