Kulturhaus:Kino als Schwerpunkt

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Eine Interessengemeinschaft hat ihr Interesse am Lichtspielhaus bekundet. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Interessengemeinschaft Lichtspielhaus erläutert Konzept

Wer das künftige Kulturhaus im Fürstenfeldbrucker Lichtspielhaus betreiben wird, ist völlig offen. Vom Förderverein Lichtspielhaus hat sich eine Gruppierung abgespalten, die sich nun unter dem Namen "Interessengemeinschaft Lichtspielhaus" (IG) ebenfalls bei der Stadt bewirbt. Gründungsmitglieder sind der Tierarzt Richard Bartels, die Ärztin Claudia Greppmair, die beiden Unternehmer Josef Greppmair und Oliver Schmidt sowie Wolfgang Leitner vom Münchner Eldorado-Kino. Die IG plant nach Worten Josef Greppmairs ein Modell mit drei gleichberechtigten Partnern: Erste Säule wäre der ehrenamtlich tätige Verein selbst, der sich um Sponsoren bemüht, beim Marketing und der Programmplanung mitwirkt, im Lichtspielhaus mitarbeitet sowie einen "Kulturtag" pro Woche übernimmt. Die Räumlichkeiten sollten zudem für Feste oder Firmenveranstaltungen zur Verfügung gestellt werden. Zweite Säule wäre das Kino, das an fünf bis sechs Tagen pro Woche unter professioneller Führung seine Kosten einspielen soll. Gezeigt werden sollen überwiegend Filme, die in anderen Kinos wenig Raum finden, beispielsweise (Dokumentationen, ältere Werke, Themenreihen, Filme in Originalsprache oder auch Kino für Kinder und Schulen. Parallel soll ein kleiner Gastro-Bereich als Lese- oder Spiele-Café eingerichtet werden. Dritte Säule wäre die Stadt, die 2017 nach vollendeter Sanierung und Umbau das Haus an der Maisacher Straße für eine Anlaufphase kostengünstig zur Verfügung stellt und es an ein bis zwei Tagen pro Monat selbst nutzt.

Wann mit dem Betrieb begonnen werden kann, ist freilich noch unklar. Die Dachreparatur wurde auf Anfang 2017 verschoben. Die IG will dem Kultur- und Werkausschuss des Stadtrats, der im März entscheiden soll, nun ein detailliertes Zahlenwerk vorlegen und die erforderlichen Vereinsstrukturen schaffen. Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) schloss am Mittwoch eine erste Anschubfinanzierung nicht aus - egal welcher Betreiber den Zuschlag erhält. Langfristiges Ziel müsse aber "eine schwarze Null" sein. Bedauerlich findet es Thomas Lutzeier, Vorsitzender des Fördervereins, dass es nun zwei Konkurrenten mit ähnlichen Konzepten gibt. Vereinsinternen Kritikern habe es offen gestanden, einen anderen Vorsitzenden zu wählen - er selbst habe seinen früheren Vize Richard Bartels bereits einmal vorgeschlagen. Lutzeier bezweifelt, dass das Lichtspielhaus unterm Strich profitabel wirtschaften kann.

© SZ vom 03.11.2016 / slg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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