Bezirksmedaille:Im Dienste des Gemeinwohls

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Günter Mayr, Johann Bittner, Patrick Brehmer und Josef Drexler engagieren sich in ganz unterschiedlichen Bereichen. Sie tun das mit so viel Einsatz, dass sie vom Bezirk Oberbayern geehrt werden

Von Anna Lehneis, Fürstenfeldbruck

"Ohne das Ehrenamt würden Bereiche in unserer Gesellschaft veröden, wäre unser Zusammenleben ein anderes." Mit diesen Worten zeichnete Bezirkstagspräsident Josef Mederer am vergangenen Dienstag Personen, die sich herausragend ehrenamtlich engagierten, im Gebäude der Bezirksverwaltung in München mit der Bezirksmedaille aus. Unter ihnen waren auch vier Männer aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck. Als Zeichen der Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern die Medaille seit 1990 jedes Jahr in verschiedenen Bereichen an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient machen. "Wir brauchen Menschen wie Sie. Mein großer Wunsch ist es, dass Sie Vorbild für andere sind", lobte Mederer die anwesenden Ehrenamtlichen.

Patrick Brehmer aus Olching nimmt seit 20 Jahren an Wettbewerben der Special Olympics, der weltweit größten Sportorganisation für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, auf internationaler Ebene teil. Brehmer hat das Down-Syndrom. In seinen Sportarten Schwimmen und Skialpin gewann er insgesamt 37 Gold-, 32 Silber- und 29 Bronzemedaillen und wird nun nach zwei Jahrzehnten seine aktive Wettbewerbskarriere beenden. Er will in das organisatorische Ehrenamt wechseln. Von 2007 bis 2011 war er weltweiter Botschafter für die Special Olympics, seit 2014 ist er Athletensprecher für Special Olympics Bayern und seit 2013 Übungsleiterassistent in einer inklusiven Kindersportgruppe des Kreises "Eltern behinderter Kinder". Laut Mederer hat Brehmer mit seinem Enthusiasmus für den Sport und die Special Olympics viele Menschen mit Behinderung und deren Familien zum Sportmachen und zur Teilnahme an Wettbewerben animiert.

Die ehrenamtliche Arbeit von Johann Bittner aus Germering findet in einem ganz anderen Bereich statt, er versucht Alkoholkranken, Medikamentenabhängigen sowie Drogenkranken wieder eine Zukunft zu geben. Dafür engagiert Bittner sich in verschiedenen Organisationen. Er hat die "Kreuzbundgruppe Germering" gegründet und ist dort seit 1984 als Gruppenleiter tätig. Er ist Mitbegründer des Vereins "Aufrechter Gang" und arbeitete unter anderem für den Diözesanverband München und Freising, im Suchtarbeitskreis der Stadt Fürstenfeldbruck und im Drogenarbeitskreis Germering.

Günter Mayr aus Fürstenfeldbruck engagiert sich vor allem im Bereich Kultur. Er ist als Künstler, Schauspieler, Sänger, Autor und Regisseur tätig. 1975 gründete er den "Philharmonischen Chor Fürstenfeld", der heute national und international bekannt ist. Mayrs größtes Verdienst sind laut Mederer seine Operninszenierungen, bei denen er zum Teil unbekannte Solisten debütieren ließ, die es inzwischen aber zu einer Weltkarriere gebracht hätten. Von 1979 an war Mayr zehn Jahre lang als Kulturreferent bei der Gemeinde Garching tätig und förderte viele Garchinger Vereine wie die Garchinger Bauernbühne. Als Vorsitzender des Fördervereins Jexhof setzte er sich für dessen Wiederbelebung ein.

Als einzigartig beschrieb Mederer die Arbeit von Josef Drexler aus Jesenwang, der sich dem Erhalt der Wallfahrtskirche Sankt Willibald verschrieben hat. Als stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreis Sankt Willibald verhinderte er den Abriss der Kirche. Außerdem setzt er sich dafür ein, dass in Jesenwang jedes Jahr der Willibaldsritt stattfinden kann, bei dem mehr als 300 Pferde und einige Gespanne durch die Kirche geführt werden, um den Segen des heiligen Willibalds zu empfangen. Die Veranstaltung erfreut sich großer Beliebtheit, und das sei, so die Laudatio, vor allem Drexler zu verdanken.

© SZ vom 27.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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