Umbaupläne:Hoffnung für das Lichtspielhaus

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Nach dem Treffen zur Zukunft des Kinos spricht Bürgermeister Erich Raff erstmals von einem Zeitplan. Der Förderverein hingegen ist unzufrieden und zieht sogar ein Bürgerbegehren in Erwägung

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Zwar ist beim nicht-öffentlichen Treffen zur Zukunft des Lichtspielhauses kein fertiges Konzept akzeptiert worden, aber dennoch gibt es zarten Grund zur Hoffnung. Denn folgt man den Aussagen von Bürgermeister Erich Raff (CSU), könnte nun alles relativ schnell gehen. Gut zehn der etwa 80 Beteiligten des Treffens haben demnach Interesse daran bekundet, an einer Lösung zu arbeiten. Diese Gruppe wird sich nach Raffs Angaben bereits in zwei Wochen wieder treffen. Einen weiteren Termin könnte es dann im Juni geben. "Dabei kann man dann konkreter werden und auch über die Verantwortlichkeiten sprechen. Mein Ziel wäre es, dem Werk- und Kulturausschuss und dann dem Stadtrat bereits im Juli ein fertiges Konzept vorzulegen", sagt Raff.

Sollte der Stadtrat dem Konzept zustimmen, könnten dann in den Ferien die Umbauarbeiten stattfinden - und danach der Betrieb als Kulturstätte starten. Zu den Teilnehmern des Arbeitskreises gehören demnach unter anderem Vertreter des Fördervereins, der Heimatgilde, des Brucker Brettls, der IG Kultur, der Subkultur und des Kulturvereins. Auch die Vertreterin eines Münchner Kinos, die am Montag in der Sitzung ihr Interesse bekundet hatte, soll einbezogen werden. Sie hatte erklärt, dass sie sich einen Vollbetrieb als Kino vorstellen kann, und geht davon aus, dass dieser auch rentabel sein könnte.

Wie genau der alte Kinosaal umgebaut werden soll, ist eine der Fragen, die die Arbeitsgruppe nun klären muss. (Foto: Carmen Voxbrunner)

"Mit der Vielfalt und der Erfahrung, die in dieser Gruppe steckt, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich war nie ein Freund des Ganzen. Aber ich gebe dem jetzt eine Chance und stehe voll dahinter. Und ich freue mich ganz ehrlich, wenn es etwas wird", sagte Raff. Außerdem erklärte er, dass es ihm nie darum gegangen sei, einen Kindergarten im Lichtspielhaus einzurichten, sondern lediglich darum, deutlich aufzuzeigen, welche Optionen es gebe, wenn man nicht irgendwann eine Lösung findet. "Ich will nicht, dass das Gebäude bis zum Sankt Nimmerleinstag leer steht oder irgendjemand denkt, dass er es völlig defizitär betreiben kann, wenn es nur lange genug keine Lösung gibt." Ob das endgültige Konzept eine Verantwortung des Fördervereins oder ein anderes Modell vorsieht, müsste die Gruppe nun intern klären.

Etwas durchwachsener sieht Stadtrat Andreas Lohde (CSU) das Ergebnis. "Erst einmal bin ich froh, dass es jetzt so gelaufen ist. Aber man hätte das alles schon viel früher machen müssen. Ich habe sowohl Klaus Pleil als auch Karin Geißler gesagt, man müsse sich das Konzept des Fördervereins einfach mal anhören und dann zur Diskussionsgrundlage nehmen, so wie es jetzt passiert." Er geht allerdings davon aus, dass es nun noch viel Gesprächsbedarf gibt. "Ich denke, wenn ein Verein so viel Engagement zeigt, wie es der Förderverein tut, dann sollte man es ihn einfach probieren lassen. Es geht ja vor allem darum, dass es einen gibt, der die Fäden zusammenführt und alle Interessen unter einen Hut bringt."

Nicht ganz so zufrieden wie die beiden CSU-Politiker äußert sich der Fördervereinsvorsitzende Thomas Lutzeier. Vor allem der stellvertretenden Bürgermeisterin Karin Geißler wirft er vor, das Konzept des Vereins ohne gute Gründe abzulehnen. Er sei sich auch nicht sicher, ob der Förderverein sich an dem Arbeitskreis beteiligen will. "Wir haben jetzt zwei Jahre lang gesagt, was wir vorhaben. Langsam macht sich der Frust breit. Ich habe am Dienstag schon Mails von Mitgliedern bekommen, die gesagt haben, sie klinken sich jetzt erst einmal aus. Ich kann das gut verstehen." Wie man sich weiter verhalten will, soll nun die Mitgliederversammlung am Freitag, 6. Mai, zeigen. Möglich sei auch, dass man dabei über ein Bürgerbegehren nachdenkt, das den Stadtrat auffordert, dem Verein die Verantwortung zu übergeben, sagte Lutzeier.

© SZ vom 04.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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