Fürstenfeldbruck:Geschacher um den Müll

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Landkreis will Wertstofftonne, Petition fordert Gelbe Tonne

Von Heike Batzer, Fürstenfeldbruck

Der Landkreis Fürstenfeldbruck will vorerst an der Einführung einer eigenen Wertstofftonne festhalten, obwohl darin keine Leichtverpackungen gesammelt werden dürfen. Die Dualen Systeme, die für die Sammlung und Verwertung der an den Wertstoffhöfen anfallenden Leichtverpackungen zuständig sind, hatten ihr Veto dagegen eingelegt, dass der Landkreis selbst werthaltige Abfälle direkt bei den Haushalten erfassen lassen will. Bei den im nächsten Jahr anstehenden Vertragsverhandlungen mit den Dualen Systemen will der Landkreis versuchen, die Zustimmung zu erhalten.

Der Kreistag wird sich an diesem Donnerstag noch einmal mit dem Thema befassen. Stimmt er der vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWB) vorgeschlagenen Vorgehensweise zu, dann dürfen die Bürger offiziell nur sogenannte stoffgleiche Nichtverpackungen wie Plastikschüsseln, Plastikeimer, Kinderspielzeug aus Kunststoff oder Bratpfannen in die neue türkisfarbene Tonne werfen, aber keine Leichtverpackungen aus Plastik.

Der Kreistags-SPD war das zu wenig, weshalb sie die Einführung einer Gelben Tonne beantragte, die es auch andernorts gibt, die allerdings von den Dualen Systeme und nicht den Kommunen betrieben wird. Eine Gelbe Tonne würde die Mitbenutzung der Wertstoffhöfe durch die Dualen Systeme überflüssig machen. Damit fehlten Einnahmen von jährlich 1,8 Millionen Euro und die Müllgebühren müssten langfristig um 20 Prozent steigen, prophezeit der AWB. Der SPD ist diese Argumentation "zu defensiv", sie fordert nun in einem Antrag, dass der Landkreis im ersten Halbjahr 2015 ein neues Konzept für eine allgemeine Wertstofftonne vorlegt. Gleichzeitig sprechen sich immer mehr Bürger für eine Sammlung und Abholung der Wertstoffe direkt an der Haustür aus. Im Internet wurde jetzt beim Portal openpetition.de eine Petition zur Einführung einer Gelben Tonne für den Landkreis Fürstenfeldbruck gestartet. Fast 1000 Bürger haben bereits unterschrieben.

© SZ vom 24.07.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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