Fürstenfeldbruck:Garteln nach Feierabend

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In wenigen Wochen vermietet Brucker Land wieder Sonnenäcker an Hobbygärtner. Die Hälfte ist bereits reserviert

Von Felicitas Lachmayr, Fürstenfeldbruck

Die ersten Krokusse sprießen aus dem Boden: kleine, bunte Farbtupfer in der noch etwas eintönigen Naturlandschaft. Das weckt Frühlingsgefühle, besonders bei Gartenliebhabern. Selbst ohne eigenes Grün können sie sich schon bald dem Anbau von allerlei Pflänzchen widmen. Denn die Sonnenäcker im Landkreis werden bald zur Bewirtschaftung freigegeben. "Ich freue mich, wenn es endlich wieder losgeht", sagt Christine Andermann vom Brucker Land. Sie verwaltet jedes Jahr zusammen mit Karin Geraldy die Gemeinschaftsäcker, die von Mitte April an gegen eingeringe Miete individuell genutzt werden können.

"Wann wir genau starten, ist vom Wetter abhängig. Denn die Landwirte, die uns die Äcker verpachten, können sie nur präparieren, wenn es einigermaßen trocken ist." Insgesamt zwölf Ackerflächen, eingeteilt in etwa 260 Parzellen, stehen den Hobbygärtnern im Landkreis zur Verfügung. Für 60 Euro werden die rund 70 bis 80 Quadratmeter großen Einzelfelder, genannt Bifang, vermietet. Die Nachfrage für ein eigenes Gemüsebeet ist groß. Etwa 130 Gartler haben sich schon ein Stück Land gesichert. "Sobald die Sonne herauskommt, steigt die Zahl der Anmeldungen", sagt Andermann. "Dann juckt es den Gärtlern schon in den Fingern." Angebaut werden sollten einjährig kultivierbare Pflanzen wie Kartoffeln, Lauch, Blumenkohl oder Salat. "Wir vergeben die Bifänge immer nur für eine Saison, deshalb ist es sinnvoll, nur Pflanzen anzubauen, die bis Oktober ertragreich waren", sagt die 43-Jährige.

Vom Feld frisch auf den eigenen Tisch: Salatstauden auf einer Sonnenacker-Parzelle in Olching. (Foto: Johannes Simon)

Danach werden die Äcker umgepflügt und von den Landwirten für eine neue Saison nutzbar gemacht. 2014 haben rund 280 Hobbygärtner ein eigenes Feld bewirtschaftet. "Vor allem im östlichen, eher städtisch geprägten Landkreis sind die Sonnenäcker sehr beliebt", sagt Andermann. Entsprechend seien die Parzellen eher im Osten in Eichenau, Olching, Puchheim, Emmering, Gernlinden, Geiselbullach, Gröbenzell, Fürstenfeldbruck, Kottgeisering, Maisach und Egenhofen gelegen. Die Bandbreite der Hobbygärtner reicht vom Arzt bis zum Angestellten. "Die meisten schaffen sich damit einen Ausgleich zum Arbeitsalltag", erklärt Andermann.

"Sie wollen wieder ein Bewusstsein für die Natur erlangen." Dass damit Arbeit und viel Zeit verbunden ist, wird vielen erst bewusst, wenn die Saison beginnt. "Besonders in der Phase des Anbaus zwischen Mai und Juli sollten die Gärtner ein- bis zweimal in der Woche aufs Feld kommen, um zu hacken und Unkraut zu jäten", sagt Andermann. "Erst wenn die Pflanzen richtig im Wachstum sind, reduziert sich der Arbeitsaufwand." Denn auf den Feldern ist Handarbeit gefragt, der Einsatz von chemischen Düngern ist verboten. Bei einem Infoabend am Dienstag, 17. März im Pfarrsaal Sankt Bernhard in Fürstenfeldbruck können sich die angehenden Gärtner von 19.30 Uhr an auf die kommende Saison vorbereiten.

© SZ vom 12.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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