Neue CNC-Drehmaschine:Drehen, bis die Späne fliegen

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CNC Drehmaschine, Berufsschule Fürstenfeldbruck. (Foto: privat)

Die Berufsschule verfügt nun über eine CNC-gesteuerte Maschine

Von katharina knaut, Fürstenfeldbruck

Ein merkwürdiger Anblick bietet sich jedem, der an diesem Nachmittag die Werkstatt der Berufsoberschule Fürstenfeldbruck betritt. Eine kleine Gruppe von Menschen hat sich um eine Maschine versammelt, die aussieht, als wäre sie direkt von Bord der Enterprise gebeamt worden. Die Leute, die das Gerät bewunden, sind Landrat Thomas Karmasin, Schulleiterin Andrea Reuss, der Fachbereichsleiter für Metall und Kfz sowie eine Klasse mit ihrem Lehrer Richard Hudec. Präsentiert wird an diesem Tag die neue computergesteuerte CNC-Drehmaschine. Sie wurde für rund 160 000 Euro als Pendant zu der CNC-Fräsmaschine angeschafft, die schon längere Zeit in der Berufsoberschule verwendet wird.

Es sei eine Notwendigkeit, wie Gerhard Hierhammer, Fachbereichsleiter für Metall und Kfz, berichtet. Bisher konnten die Schüler die Arbeit mit einer CNC-Maschine nur an einem Computerprogramm simulieren, jedoch nicht an einem wirklichen Gerät ausprobieren. Die Berufsoberschule sei seit ein paar Jahren ein Kompetenzzentrum für Feinwerkmechaniker, die sich mit Maschinenbau und Spannungstechnik auseinandersetzen. Im Zuge dessen müssten die Schüler lernen sich nicht nur mit den konventionellen Maschinen auseinanderzusetzen, gerade auch, weil diese in den Betrieben immer mehr davon von den CNC- Maschinen abgelöst werden.

Der Hauptunterschied zwischen der konventionellen Herstellungsart und der CNC-Technik besteht darin, dass die Teile bei den herkömmlichen Maschinen manuell gefertigt werden. Bei der Computerized Numerical Control-Technik, kurz CNC, erfolgt dies über die Maschine. Im Fall einer Drehmaschine gilt das für die Produktion von Gewinden, Kegeln und zylindrischen Drehteilen. Diese werden unter anderem zum Bau von Antriebswellen gebraucht, die in KFZ-Fahrzeugen eingesetzt werden.

Der Vorteil einer CNC-Maschine liegt ist vor die Zeitersparnis. Die Herstellung eines Teils mit der Hand benötigt in etwa vier Stunden. Die Schüler müssen die erwünschten Konturen über eigenhändiges Kurbeln abfahren, wobei das Gerät auf horizontale und vertikale Bewegungen beschränkt ist und dementsprechend zu keinen komplexeren Konturen imstande ist. Darüber hinaus wird das Ergebnis oft nicht exakt. Bei den CNC-Herstellungstechnik fährt die Maschine die Konturen ab. Zu diesem Zweck muss davor ein entsprechendes Programm geschrieben und eingegeben werden, das bestimmt, wie die Maschine mit den Rohteilen verfährt. Wird dieses in das Gerät eingegeben kann das Stück innerhalb kürzester Zeit angefertigt werden.

Das Schreiben des Programms nehme zwei Stunden in Anspruch, erklärt ein Schüler. Die Maschine selbst braucht nur ein paar Minuten. Gegenüber der manuellen Herstellungsart würde dies nur die Hälfte der Zeit in Anspruch nehmen. Das ist besonders wichtig, denn es gilt das Motto: Je schneller die Maschine, desto kostengünstiger die Produktion. Außerdem kann ein eingegebenes Programm zur Herstellung von mehreren Teilen verwendet werden.

In einer kurzen Präsentation demonstriert Fachlehrer Richard Hudec die Herstellung eines Übungsteils, das Programm war bereits geschrieben und eingegeben worden. Die Ehre für das Drücken des Startknopfes und damit für die offizielle Einweihung des Geräts gebührte dabei dem Landrat Thomas Karmasin. Auch für die Schüler war der Tag eine Premiere, sie standen das erste Mal vor der Drehmaschine. Die Arbeit mit dem Gerät beginnt ab dem zweiten Lehrjahr.

© SZ vom 10.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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