Fürstenfeldbruck:CSU möchte länger baden gehen

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Verlassene Oase: Rund um das Fürstenfeldbrucker Freibad haben am Donnerstag bereits die Arbeiten für die Einwinterung der Anlagen begonnen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Fraktionschef Andreas Lohde wünscht sich angesichts des schönen Wetters eine flexiblere Regelung für das Freibad. Die Stadtwerke verweisen auf den Termindruck durch die nahende Eislaufsaison

Von Stefan Salger

Fürstenfeldbruck - Die Freibadsaison in der Kreisstadt ist trotz der anhaltend sommerlichen Temperaturen nicht verlängert worden. Die Amperoase, die von den Stadtwerken betrieben wird, begründet dies unter anderem mit der recht engen personellen Ausstattung, der erforderlichen langfristigen Planung sowie Zwängen durch die Vorbereitung des Eisstadions.

CSU-Fraktionsvorsitzender Andreas Lohde hatte sich in einem Brief an Stadtwerkechef Enno W. Steffens für eine flexiblere Lösung bei der Schließung des Freibads ausgesprochen. Er könne nicht nachvollziehen, warum die Amperoase als erstes Freibad in der Region bereits am 7. September geschlossen habe, während andere Einrichtungen wegen des Wetters kurzfristig ihren Badebetrieb bis zum 16. September verlängerten, so Lohde. "Wäre es hier nicht angeraten gewesen - besonders vor dem Hintergrund des Wettbewerbs um zufriedene Kunden - wenn auch die Stadtwerke ihr Freibad noch zehn Tage länger geöffnet hätten und nicht bereits drei Tage vor dem Mammendorfer Freibad und dem Freibad Germering die Freibadgäste ausgesperrt worden wären?" Angesichts des Trends hin zu einem immer längeren Sommer versteht der Politiker auch nicht so recht, warum die Stadtwerke dieses Jahr auch noch vier Tage früher als 2017 geschlossen haben. Er "vermisse angesichts der aktuellen Wetterlage die mir aus der Vergangenheit bekannte Flexibilität. Ich erinnere mich durchaus an Freibadzeitverlängerungen in den zurückliegenden Jahren". Lohde plädiert ausdrücklich dafür, zumindest im kommenden Jahr das Freibad länger zu öffnen.

Das freilich dürfte schwer werden. Denn Jürgen Krönauer, der technische Leiter der Amperoase, sieht kaum Spielraum. Und das nicht nur wegen des Hundeschwimmens, das langfristig als Saisonabschluss geplant gewesen sei und mit Blick auf die beteiligten Vereine und Organisationen so kurzfristig nicht habe verschoben werden können. Vielmehr gerate die Amperoase in die Termin-Zwickmühle. Würde das Freibad länger geöffnet bleiben, dann würde sich möglicherweise die für Mitte Oktober geplante Eröffnung des Eisstadions verzögern. Denn Bademeister werden in der kalten Saison als Eismeister eingesetzt. Und sie sind es, die das Freibad winterfertig machen, was etwa eineinhalb Wochen in Anspruch nimmt. Etwa die gleiche Zeit erfordert dann die Vorbereitung des Eisstadions, in dem von Mitte Oktober an bereits Eishockeyspiele angesetzt sind. Krönauer: "Entweder Freibad oder Eisstadion - wenn die Saison verlängert wird, bleibt eines von beiden zwangsläufig auf der Strecke und es gibt entweder Beschwerden von den Badegästen oder von den Eisläufern." Die Amperoase sitze da buchstäblich zwischen allen Stühlen, zumal die Personallage in der Einrichtung auch noch sehr angespannt ist. Ähnlich äußerte sich mittlerweile Enno W. Steffens in einem Antwortschreiben an Lohde. Mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandel werde man die Öffnungszeiten aber in den kommenden Jahren die Lage erneut prüfen und bewerten, so der Stadtwerkechef.

Ändern würde sich die Lage wohl erst dann, wenn die Stadt ihre Pläne verwirklicht und eine Eishalle baut. Bislang freilich sind dafür nur Finanzmittel für die Planung in den Haushalt eingestellt und alle Fraktionen haben sich grundsätzlich zu dem viele Millionen Euro teuren Projekt bekannt. Wann und wo eine solche Eishalle angesichts der chronisch angespannten Haushaltslage gebaut wird, ist völlig offen

© SZ vom 14.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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