Fürstenfeldbruck: Beschädigte Wege:Spaziergang mit Hindernissen

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In Fürstenfeldbruck sind viele Wege inzwischen in einem so miserablen Zustand, dass viele Plätze nicht mehr erreichbar sind. Nun will die Stadt reagieren.

Thomas Kohl

Unbestritten gibt es einige sehr nette Plätze in Fürstenfeldbruck. Doch manchmal wird ein Spaziergang dorthin zum Hindernislauf. Oder man scheitert gleich ganz an einer Absperrung und findet sich vor einem Gewirr aus Bauzäunen wieder. Manchmal sind die Wege aber auch in so schlechtem Zustand, dass man mit einem Kinderwagen oder Rollstuhl fast nicht vorwärts kommt, wie zum Beispiel beim Verbindungsweg zwischen der Dachauer und Frühlingstraße. Das solle sich aber ab Herbst ändern, sagt Stadtbaumeister Martin Kornacher auf Anfrage der SZ.

Die Kneipp-Insel am Silbersteg lässt sich momentan nur sehr mühselig erreichen, die Treppe ist derzeit abgeriegelt. (Foto: Günther Reger)

Will man dieser Tage die Kneipp-Insel erreichen, um dort ein heilendes Fußbad zu nehmen oder einfach nur die Aussicht auf die Amperbrücke zu genießen, muss man sich etwas einfallen lassen. Der einzige Zugang, der unter dem Silbersteg auf den östlichen Teil der Insel führt, ist derzeit überschwemmt. Lediglich ein schmaler und sehr niedriger Durchgang daneben erlaubt den Zugang. Dieser wird allerdings durch einiges an Gestrüpp zusätzlich erschwert. Die einzige Treppe, die vom Silbersteg auf die Insel führt, ist dagegen seit langem gesperrt. Barrierefreiheit ist etwas anderes.

Schöne und zudem breite Wanderwege findet man dafür entlang dem südlichen Ufer der Amper gegenüber des Freibades. Viele Weggabelungen gibt es in dieser verwilderten Gegend, doch wehe dem, der die falsche Abzweigung wählt. Ihm kann es passieren, dass er nach einer gewissen Strecke von einem aus dem Gebüsch ragenden Bauzaun zur Umkehr gezwungen wird.

So beispielsweise kurz vor der alten Brücke, die einst das ehemalige Naturbad mit dem modernen Teil der Amperoase verband. Nachdem das Freibad mittlerweile am Ufer von einem Metallzaun umgeben ist, kann man die Brücke nun auch von der gegenüberliegenden Seite nicht mehr betreten. Eine Fortführung des Spaziergangs am südlichen Ufer ist wegen der genannten Bauzäune auch nicht möglich.

"Die Anlage ist im Moment etwas heruntergekommen"

Einen Zugang zum kleinen Park in der alten Buchenau gibt es zwar, allerdings schon seit Jahrzehnten keinen direkten mehr von der S-Bahn-Unterführung aus. Die bestehende Verbindung über eine Treppe kann wegen einer dauerhaften Sperrung schon lange nicht mehr genutzt werden.

Vieles davon werde sich allerdings in nächster Zeit ändern, betont Stadtbaumeister Kornacher. Vor allem der Buchenauer Park soll umgestaltet werden. Weil die Bahn Überlegungen angestellt hat, dort vorübergehend Container für ihre Mitarbeiter zu positionieren, und die Stadt laut Kornacher Angst hat, dass dies eine dauerhafte Abwertung des Parks bedeuten könnte, will man diesen in nächster Zeit komplett umgestalten. "Zugegebenermaßen ist die Anlage im Moment etwas heruntergekommen",erklärt Kornacher.

Auch das Areal südlich des Freibades solle wieder intensiver genutzt werden. Dazu habe es auch schon Pläne gegeben, die allerdings verworfen werden mussten, als die Stadt den Zuschlag für die Landesgartenschau nicht bekam. Jetzt wolle man sich aber wieder darum kümmern, im Zuge der Errichtung eines Klettergartens in dieser Gegend, sagt Walter Doll vom Tiefbauamt.

Einzig der Weg zur Kneipp-Insel bleibt ein Wagnis. Obwohl man sich über die Zugangsproblematik bewusst sei, empfiehlt Kornacher, sich mit der Situation abzufinden. "Einen Brückenumbau, wie er Anfang der neunziger Jahre vorgesehen war, kann sich die Stadt momentan nicht leisten", so der Stadtbaurat. Die Unterführung trockenzulegen wäre zu kostspielig und eine Öffnung der schon bestehenden Treppe kommt für Kornacher auch nicht in Frage. Diese schmale und steile Steige könne man der Öffentlichkeit nicht zumuten. Also lieber mit Gummistiefeln durchs Gebüsch.

© SZ vom 21.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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