Alltag im Jugendamt

Die neue Inszenierung "Kaspar Häuser Meer" an der Neuen Bühne Bruck beschäftigt sich mit einem schweren Thema: Vernachlässigte und misshandelte Kinder. Dabei geht es jedoch nicht um Opfer oder Täter. Das Stück der Autorin Felicia Zeller beschreibt vielmehr den Alltag der drei Sozialarbeiterinnen Anika, Barbara und Silvia, die sich um die Fälle akuter Kindswohl-Gefährdung kümmern. Hierbei stehen ihnen nicht nur die Bürokratiehürden im Weg, sondern auch ihre Angst vor dem eigenen Versagen. Dem ernsten Thema weiß Zeller mit zuweilen großer Absurdität beizukommen und schafft so eine gelungene, ausgewogene Mischung aus Tragik und Komik. Besonders authentisch wird die Aufführung durch die genaue Recherche der Autorin im Büroalltag in deutschen Jugendämtern. Auch der Theaterkritiker Hartmut Krug lobt bei der Verleihung des Publikumspreises des Mülheimer Stücke-Wettbewerb die "Sprachmusik über und aus unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit", die das Stück zeigt. Unter der Regie von Philipp Jescheck und mit den Schauspielerinnen Anne Distler, Lisa Drothler und Friederike Peters findet die Premiere an diesem Samstag, 9. Januar, von 20 Uhr an an der Neuen Bühne statt.