Für die Freien Wähler:Volles Programm

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Kandidat im zweiten Anlauf: Claus Guttenthaler (FWE). (Foto: Günther Reger)

Bei den Freien Wählern darf Claus Guttenthaler kandidieren

Von Erich C. Setzwein

Es ist ein täglicher Countdown, den Claus Guttenthaler auf Facebook veranstaltet. Jeden Tag bis zur Wahl ein Buchstabe aus dem Alphabet. Am Freitag wird es spannend, denn das Y ist dran. Bis jetzt hat der Kandidat der Freien Wähler Eichenau (FWE) zu jedem Buchstaben drei Argumente und Forderungen geliefert. Guttenthaler, so hat es den Anschein, mag es üppig. Auf den Bürgermeisterjob hat er "XXL-Lust".

Sein Wahlkampf war von Anfang an der auffälligste im Ort und im Netz. Wie kaum ein anderer nutzt der 46 Jahre alte Kaufmann die sozialen Medien ebenso wie die klassischen analogen Mitteilungsblätter und Werbeplakate. Die Botschaft ist immer gleich: Als gebürtiger Eichenauer bin ich für Euch da, ich vertrete eure Interessen, weil ich von hier bin. Das hätte der Kandidat der Freien Wähler sicher auch so gemacht, wäre er für die CSU angetreten.

Als in der CSU die interne Diskussion um die Nachfolge von Hubert Jung begann und man auf der Sucher nach einem geeigneten Kandidaten war, der das Bürgermeisteramt für die CSU sichern werde, da wurden unter vorgehaltener Hand nur die Namen von Dirk Flechsig und Claus Guttenthaler genannt. Als sich abzeichnete, dass der Ortsverband Flechsig wollte, muss bei Guttenthaler der Ablösungsprozess von der Partei begonnen haben. Nach einem durch die Asylkrise turbulenten Sommer 2015 auch in Eichenau und einem Meinungsbildungsprozess schied Guttenthaler aus der Partei aus, über die er in den Eichenauer Gemeinderat gekommen und dort der Referent für die Gemeindepartnerschaften geworden war. Zunächst partei- und fraktionslos, schloss sich der zweifache Familienvater den Freien Wähler an, die ohne Bürgermeisterkandidaten dastanden. Kurz darauf hatten die FWE ihren Bewerber.

Claus Guttenthaler und seine Frau Nicola, die im Asylhelferkreis engagiert ist, zeigen sich volksnah und verbindlich. Sie deuten dadurch schon an, dass dem Bürgermeister Guttenthaler eine Frau zur Seite stehen wird, die nicht nur die Gattin des Bürgermeisters sein möchte, sondern durchaus auch mit anpacken wird.

Die politischen Ideen und Forderungen sind so umfangreich, dass eine Amtszeit für Guttenthaler nicht ausreichen dürfte. Voll gepackt mit Visionen und Wünschen, mit konkret umsetzbaren Maßnahmen und zum Beispiel der Forderung nach einem neuen Seniorenbeirat und einem Ehrenamtskoordinator, geht das Programm über die Zielvorstellungen der Freien Wähler zur Kommunalwahl 2014 hinaus.

Unter jeder Rubrik, wie sie auch seine Mitbewerber anführen, steht bei Claus Guttenthaler "Das liegt mir besonders am Herzen". Bei der bürgernahen Verwaltung zum Beispiel kommen die bekannten Wünsche nach einer Informationsfreiheitssatzung oder die völlige papierlose Kommunikation mit dem Rathaus. Alles soll leichter werden für die Bürger, alles transparenter und mitbestimmbarer.

Und lebenslustiger soll es werden. Denn Guttenthaler hat die Vision von einem gemeinsamen Bürger- und Kulturzentrum. Das stellt er sich - in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Emmering - durch einen Ausbau des Gutes Roggenstein vor - "mit angeschlossenem Biergarten".

© SZ vom 17.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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