Frist ist abgelaufen:"Kaum noch" zu retten

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Dem Brucker Fußballklub fehlen weiterhin mindestens 100 000 Euro

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Auch nach dem Verstreichen der gesetzten Frist geht die Hängepartie beim Sportclub Fürstenfeldbruck weiter. Am Donnerstag machte der vorläufige Insolvenzverwalter Oliver Schartl deutlich, dass die finanziellen Mittel bei Weitem nicht ausreichen und eine "Verfahrenseröffnung kaum noch vermeidbar" sei. Gleichwohl bleibt, so wie bereits zum Ende früher gesetzter Fristen, die Tür für einen außergerichtlichen Vergleich noch einen Spalt offen. Zwar fehle nach wie vor eine "beträchtliche Summe, um den insolvenzreifen Traditionsverein retten zu können". "Innerhalb der nächsten Tage" könnte der Insolvenzantrag durch den Vereinsvorstand aber wohl noch zurückgenommen werden, sofern nennenswerte Zuschüsse oder Darlehenszusagen eingehen, heißt es sinngemäß in der Mitteilung der auf Insolvenz und Sanierung spezialisierten Münchner Rechtsanwaltskanzlei. Sollten doch noch 100 000 Euro eingehen, dann, so haben die Hauptgläubiger Stadt und Finanzamt signalisiert, würden sie über einen Verzicht auf weitere Forderungen reden.

Eine weitere Nachfrist, so wie bereits mehrmals in den zurückliegenden Monaten, will Schartl offenbar nicht einräumen. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über den SCF werde "demnächst erfolgen", schreibt er. Im Zuge einer Insolvenz könnte der Vereinsvorstand abberufen und das Vereinsvermögen beschlagnahmt werden. Das Sportgelände an der Schöngeisinger Straße zählt nicht dazu, es befindet sich im Besitz der Stadt. Durch ein Insolvenzverfahren würden aber wohl Zuschüsse des BLSV in Höhe von bis zu 180 000 Euro verloren gehen. Auch deshalb rechnen Beobachter damit, dass OB Erich Raff (CSU) nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub bei den Stadträten für eine einvernehmliche Lösung mit Behörden, Kanzlei und Vereinsvorstand werben wird.

Am Donnerstag widersprach SCF-Ehrenpräsident Albrecht Huber Gerüchten, denen zufolge frühere, möglicherweise an der Misere des Vereins mitverantwortliche Funktionäre demnächst wieder in den Vorstand gewählt werden könnten. Die Seniorenabteilung "Alte Liga", die mit dem SCF-Präsidenten Jakob Ettner über Kreuz liegt, hat Hubers Worten zufolge unabhängige und unbelastete Kandidaten für einen Neustart gewonnen.

© SZ vom 16.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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