Um dem eklatanten Mangel an Erzieherinnen zu begegnen, geht die Stadt Germering neue Wege: Die Verwaltung will künftig fünf ihrer im Rathaus befindlichen Sozialwohnungen günstig an pädagogische Mitarbeiterinnen der örtlichen Krippen und Kindergärten vermieten. Das Wohnungsamt hat dieser Umnutzung zugestimmt, die erste Einzimmerwohnung ist bereits bezogen worden.
Laut Sozialamtsleiter Bruno Didrichsons ist der Vorstoß Teil des Personalgewinnungs- und -sicherungskonzeptes, das die Stadt Anfang des Jahres mit den Trägern der Betreuungseinrichtungen verabschiedet hat. Neben der Unterstützung bei der Wohnungssuche sieht es Berufseinführungsprogramme und Schnuppertage vor. Außerdem soll für Germering als attraktiver Lebensort geworben, eine zentrale Bewerbungsstelle eingerichtet und im Fall eines Umzugs der Partner bei der Jobsuche unterstützt werden; Stellenanzeigen sollen auch in Nord- und Ostdeutschland geschaltet und osteuropäische Fachkräfte mit Deutschkenntnissen angeworben werden. Die Einrichtungen selbst sollen die Jobs durch unbefristete Verträge, Gesundheitskurse, Sabbatjahre und Perspektiven für über 60-Jährige attraktiver machen. In Sachen bezahlbarer Wohnraum sind auch die Träger, so zum Beispiel die Kirchen, gefragt. Laut Didrichsons wird sich in diesem Bereich noch einiges tun.
Unterdessen ist die Stadt weiterhin bemüht, neue Krippenplätze zu schaffen. Um bis 2013 bei den unter Dreijährigen einen Versorgungsgrad von 35 Prozent zu erreichen, sind noch acht neue Gruppen nötig: Zwei sollen im Stadthallen-Kindergarten und sechs an der Münchner, Ecke Königsberger Straße entstehen. Im Laufe des Jahres 2014 soll der Versorgungsgrad dann auf 40 Prozent aufgestockt werden, was drei weitere neue Gruppen bedeuten würde: im Kleinen Muck, in einem neu zu bauenden Kindergarten und gegenüber der Kerschensteinerschule.