Fachabitur:Abschied von der Schule

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Glückwunsch zum Fachabitur: Absolventen des Gesundheitszweiges erhalten ihre Abschlusszeugnisse. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Schüler der FOS/BOS in Bruck feiern Zeugnisübergabe

Von Marcel Holland, Fürstenfeldbruck

Die Schüler der Berufs- und Fachoberschule (FOS/BOS) haben jetzt ihre Zeugnisse überreicht bekommen. Insgesamt 707 junge Erwachsene aus den Schulzweigen Technik, Gesundheit, Wirtschaft und Soziales wurden damit auf ihren weiteren Lebensweg entlassen. Gefeiert wurde mit einem großen Sektempfang, Catering und einigen Songs der Schulband. Monika Pfahler, Leiterin der FOS/ BOS, freute sich über die Feierlichkeiten: "Es ist für mich immer schön anzusehen, wie die Schüler gemeinsam mit den Lehrkräften die Feiern organisieren", sagte sie. "Und ich freue mich natürlich darüber, zu sehen, wie die Schüler ihren weiteren Lebensweg antreten."

Wie diese Wege in die Zukunft aussehen können, erzählten junge Erwachsene. "Ich werde als nächstes die 13. Klasse machen," sagte Heike Kümmerlien, "denn ich möchte unbedingt Mathematik studieren." Während der Realschulzeit sei sie schon auf dem Mathematikzweig gewesen, weshalb sie sich auch in der Fachoberschule für den Bereich Technik entschieden habe. Mathe mache ihr wahnsinnig viel Freude. Anders ist es bei Sonja Bauch. Sie habe denselben Weg gehabt und sich tatsächlich ebenfalls für den Technikzweig entschieden, da sie auf der Realschule viel Mathematik gehabt habe. Jedoch: "Mathe liegt mir eigentlich gar nicht so", sagte sie, "ich möchte als nächstes gerne Sozialpädagogik studieren." Die Arbeit mit Menschen reize sie mehr als, stumpfes Zahlenjonglieren.

Johanna Sandmayr hingegen ist seit einem Jahr überhaupt nicht mehr auf der Schule gewesen. Sie besuche die Zeugnisvergabe nur, weil sie ihre ehemaligen Klassenkameraden beglückwünschen wolle. Nach der elften Klasse habe sie die Schule einfach hingeschmissen. "Wir sollten auf dem Gesundheitszweig Praktika absolvieren, um einen Einblick in das Arbeitsleben zu bekommen", berichtete sie. Dabei habe ihr die Arbeit als Heilerziehungspflegerin so gut gefallen, dass sie sich dazu entschied, in diesem Beruf eine Ausbildung zu beginnen. "Das Abitur kann ich dann immer noch machen."

Tatsächlich sind die Möglichkeiten des zweiten Bildungsweges in den vergangenen zwanzig Jahren sehr gestiegen. Über Fach- oder Berufsoberschule, das Bayernkolleg oder Berufsausbildungen können junge Erwachsene auf diesem Weg ihre Hochschulreife nachholen.

Für Schulleiterin Monika Pfahler war es aber auch ein wehmütiger Tag. "Es ist für mich auch immer schwer," sagte sie, "wenn die Schüler, nach zwei oder drei Jahren, die Schule verlassen." Man habe sich schon sehr aneinander gewöhnt, und das Entlassen der Schüler gehe ihr deshalb sehr nahe.

© SZ vom 12.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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