Endlich genügend Platz für Zuhörer:Großes Forum für die Wortkünstler

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Seit drei Jahren organisiert die IG Kultur regelmäßig Poetry Slams im Haus 10. Weil das Interesse anhaltend hoch ist, zieht die Veranstaltung nun nach Fürstenfeld - mit einem sehenswerten Line-Up

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Der Erfolg der Brucker Poetry-Slam-Reihe im Haus 10 ist mittlerweile so groß geworden, dass die Veranstaltung ein neues Zuhause braucht. Und mit dem Säulensaal des Veranstaltungsforums wurde es nun gefunden. Am kommenden Samstag werden dort nun erstmals neun junge Wortkünstler zu hören und zu sehen sein.

"Die ersten Male ging es gerade noch im Haus 10, da haben wir es irgendwie geschafft, hundert Stühle unterzubringen, außerdem waren die Leute bereit, sich in den Gang zu stellen oder auf den Boden zu setzen", sagt Kadir Kara von der IG Kultur, die die Slams organisiert. Einmal wurde sogar eine Leinwand im zweiten Raum von Haus 10 aufgebaut, um die Kapazität zu vergrößern - eine Dauerlösung war das natürlich nicht. Beim letzten Slam mussten dann sogar 30 Interessierte wieder nach Hause geschickt werden. "Norbert Leinweber, der Leiter des Veranstaltungsforums ist auf uns zugekommen, weil er gehört hat, dass die Slams ganz gut laufen. Deswegen hat er angeboten, dass wir ja auch mal etwas in einem der Säle des Forums machen könnten".

Passend zum größeren Raum im Veranstaltungsforum, ist auch die Liste der auftretenden Künstler sehenswert. Mit Sven Kemmler beispielsweise tritt ein erfahrener Slammer auf, der nicht nur regelmäßig bei verschiedenen Reihen in München zu sehen ist, sondern der unter anderem auch schon für Michael Mittermeier, Rick Kavanian, Wetten, dass...? und TV-Total-Texte geschrieben hat. Mit seinen 46-Jahren ist er der älteste Gast. Quasi den Gegenpart übernimmt der 16-jährige Münchner Julius Althoetmar. "Er schreibt, dass er noch zur Schule geht und deswegen ja ein langweiliges Leben hat. Ich bin also besonders gespannt, was er zu erzählen hat", sagt Kara. Und auch zwei Künstler aus dem Landkreis stehen auf der Liste: Meike Harms aus Gröbenzell und Anna Brandl aus Fürstenfeldbruck. Meike Harms ist mittlerweile eine feste Größe in der Szene, hat 2014 die Bayerischen Meisterschaften gewonnen und stand im Halbfinale der deutschsprachigen Meisterschaften.

Dieses hochwertige Line-Up ist der Verdienst von Johannes Berger. Er ist selbst Slammer und hat 2014 die deutsche U 20-Meisterschaft gewonnen. Er hat die künstlerische Verantwortung für den Brucker Slam. Außerdem organisiert er in Hannover einen Jazz-Slam. Damit verbindet er seine beiden großen Leidenschaften: Poesie und Musik. Nach vielen Jahren als Mitglied der Bluestrings hat er in Hannover angefangen, Jazz-Bratsche zu studieren. Durch seine zahlreichen Auftritte hat er beste Verbindungen in die Poetry-Slam-Szene und schafft es so, immer wieder spannende Künstler nach Fürstenfeldbruck zu locken.

Wie es nach dem Abend im Veranstaltungsforum weiter geht, kann Kadir Kara noch nicht sagen. "Nachdem wir jetzt aus dem Haus 10 raus gehen, denke ich nicht, dass wir, schon aus Platzgründen, noch einmal mit dem Slam dorthin zurückgehen. Ich könnte mir also vorstellen, dass wir das nächste Mal auch wieder ins Veranstaltungsforum gehen. Allerdings gibt es auch eine Reihe anderer reizvoller Orte für so etwas." Sicher sei nur, dass die Reihe fortgesetzt wird.

"Brucker Slam 6", Samstag, 7. Januar, von 19.30 Uhr an. Restkarten gibt es an der Abendkasse für sieben Euro.

© SZ vom 05.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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