Emmering:Tempolimit für Lastwagen

Lesezeit: 2 min

In den Nachtstunden soll langsamer gefahren werden

Von Manfred Amann, Emmering

Trotz mehrerer vergeblicher Versuche, Maßnahmen genehmigt zu bekommen, mit denen der Verkehrslärm auf Emmerings Durchgangsstraßen, insbesondere auf der Estinger und auf der Roggensteiner Straße, reduziert werden kann, will die Gemeinde nicht locker lassen. Da es hauptsächlich die Autotransporter sind, die ganz besonders in den Nachtstunden den Anwohnern den Schlaf rauben, soll Bürgermeister Michael Schanderl (Freie Wähler/FW) versuchen, dass etwa von 22 bis 6 Uhr früh eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer für Lastwagen angeordnet wird. Überdies soll mit Firmen wie zum Beispiel dem Egerland-Autohandel mit dem Ziel verhandelt werden, dass leere und beladene Schwerlaster das Betriebsgelände außerhalb der Geschäftszeiten nicht anfahren und verlassen. Es müsse doch möglich sein, die Fahrten der Autotransporter so zu steuern, dass sie nur tagsüber im Ort unterwegs seien, hieß es im Verkehrsausschuss.

Ihre Hoffnung setzen die Ortspolitiker jedoch weiterhin auf die Südwestumfahrung von Olching, die laut Bürgermeister Schanderl "etwas näher gerückt" ist. Zudem soll dann die geplante neue Zufahrt zum Gewerbegebiet nördlich der Bahngleise eine deutliche Entlastung bringen, mit der auch der schienengleiche Bahnübergang in der Dr.-Rank-Straße beseitigt werden soll. Doch hierfür ist die Planung wegen der Grundstücksverhandlungen offensichtlich ins Stocken geraten. "Wir wollen die neue Anbindung mit einer neuen Bahnunterführung östlich des Ortsgebietes auf jeden Fall und werden daher dran bleiben", versicherte Schanderl. Die Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs, auf dem im Februar 2013 ein Lastwagen von einem Zug erfasst worden und der Fahrer ums Leben gekommen war, war der eigentliche Anlass für die Beratung der Verkehrsprobleme.

Um die Notwendigkeit der Aufhebung und Verlegung der Bahnquerung sowie ihre Umwandlung in eine Unterführung zu untermauern, hatte die Gemeinde eine Verkehrszählung in Auftrag gegeben. Eine Woche lang hatte die Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr GmbH München in der Dr.-Rank-Straße das Verkehrsaufkommen beobachtet und die Fahrzeuge gezählt. Danach sind an Werktagen durchschnittlich 1500 Fahrzeuge je Fahrtrichtung auf der Straße unterwegs. Bis zu zehn Prozent davon sind Schwerlaster zum und aus dem Gewerbegebiet, von denen die meisten Autotransporter sind, die besonders viel Lärm machen, insbesondere wenn sie leer fahren und die Aufbauten und Zurrketten scheppern und klappern. An einem Montag wurden 137 große Lkw registriert, davon 14 nachts, an einem Donnerstag waren es 183, davon 22 in den Nachtstunden. 55 Prozent aller Fahrzeuge kommen aus Richtung Ortsmitte oder fahren dorthin und 45 Prozent auf der Roggensteiner Straße. Von den Lastwagen nutzen 65 Prozent den Weg durch den Ort und nur ein Drittel befährt die Roggensteiner Straße. Mit der Olchinger Südwestumfahrung und der neuen Zufahrt zum Gewerbegebiet nördlich der Bahnlinie werde sich das Verhältnis deutlich ändern, sagt Bürgermeister Schanderl.

© SZ vom 22.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: