Emmering:Spaßiges Jahrfünft

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Lisa Zeitler, Katharina Zeitler, Christina Oberpaul und Franziska Zeitler organisieren die Emmeringer Madln. (Foto: Günther Reger)

Der Madlverein Emmering begeht am Samstag ein kleines Jubiläum. Seit der Gründung hat sich der Verein gut entwickelt und zählt inzwischen 30 Mitglieder, die geselliges Beisammensein und die Tradition pflegen

Von Edith Schmied, Emmering

Sie wollen feiern, aber nicht alleine. Sie wollen Spaß haben, vor allem mit Gleichgesinnten. Lisa (21), Katharina (22) und Franziska Zeitler (23) sowie Christina Oberpaul (20) organisieren den Spaß der jungen Frauen in Emmering. Fünf Jahre gibt es den Madlverein Emmering nun schon - Grund genug, der liebsten Vereinsbeschäftigung nachzukommen: dem Feiern.

Den Vereinszweck, geselliges Beisammensein und Traditionspflege, haben sie sich vom Burschenverein abgeschaut. Eine Fahne gibt es nicht, weil sie zu teuer gewesen wäre. "Ein Taferl tut's auch", lautet die pragmatische Erklärung, und handlicher sei es auch. Auf dem Vereinslogo und dem Taferl ist das bayerische und das Emmeringer Wappen zu sehen, die Brücke über die Amper und zwei Madln im vereinstypischen Dirndl. Trotz mancher misstrauischer Unkenrufe, "das schafft ihr sowieso nicht", und etlicher bürokratischen Hürden hat der Verein durchgehalten.

Die monatelangen Vorbereitungen für die Jubiläumsparty sind weitgehend abgeschlossen. Die Location, das Emmeringer Bürgerhaus und der DJ gebucht. Das vereinstypische Getränk, der legendäre "Hangover Cocktail", wartet darauf gemixt und vor allem getrunken zu werden. Schon allein die Farbe, Giftgrün, macht neugierig, das Rezept ist selbstverständlich geheim. Die gesundheitlichen Gefahren sind überschaubar, denn außer Alkohol ist jede Menge Fruchtsaft drin.

In den vergangenen Jahren haben die jungen Frauen schon einiges auf die Beine gestellt. Zum Beispiel Faschingswagen. Und da sind sie durchaus kreativ und selbstironisch: "Bäuerin sucht Mann" war ein Motto, "Die schönsten Möpse aus dem Landkreis" ein anderes. Wer dabei sofort an Anzügliches dachte, sah statt freizügiger Dekolletés eine Horde kleiner, plattnasiger Vierbeiner.

Zu offiziellen Anlässen, einer Fahnenweihe etwa, dem Patroziniumsfest in der Emmeringer Kirche oder dem Standl am Weihnachtsmarkt tragen die Frauen alle das gleiche schwarze Dirndl mit lachsfarbener Schürze und weißer Bluse. Bei Einladungen durch andere Vereine - "da sind wir oft die Exoten", sagt Franziska Zeitler - mögen sie es auch praktischer mit T-Shirt, Bluse oder Pulli, aber immer mit Vereinslogo. Heuer haben die Mitglieder den Selbstverteidigungskurs im Rahmen des Emmeringer Ferienprogramms mitorganisiert.

Zur Traditionspflege gehört auch der monatliche Stammtisch, vor einem Umzug wird gelegentlich "frühgeschoppt", wie Christine Oberpaul recht entspannt verrät. Biertrinken? Klar, gehört eben zur Tradition, Abstürze hat es aber noch nicht gegeben.

Gemeinsame Unternehmungen wie der Hüttenausflug stehen unter der Vereinsdevise "Spaß haben". Kurz zusammengefasst: Minimaler Aufwand, maximales Feiern. Darauf freuen sich schon jene, die das Mindestalter 16 Jahre noch nicht erreicht haben. Mit den Youngsters sind schon viele neue Freundschaften entstanden, auch außerhalb des Feierns.

Altersbeschränkung gibt es im Übrigen nicht. Allerdings müssen die Mitglieder, mittlerweile sind es 30, ledig und kinderlos sein.

Fete: Samstag, 3. September, Bürgerhaus Emmering, Beginn 20 Uhr, mit DJ Friendz

© SZ vom 02.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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