Obwohl vom neuen Anbau und dem sanierten Altbau des Rathauses in Emmering und "von der Funktionalität der neuen Verwaltung sehr angetan", übt Ottfried Lankes Kritik, und zwar an der für ihn miserablen Akustik im neuen Sitzungssaal. Da der an kommunalen Geschehnissen interessierte Bürger schon im alten Sitzungssaal auf die schlechte Akustik hingewiesen hatte und sich im neuen diesbezüglich nichts gebessert habe, drängt sich ihm der Verdacht auf, dass Zuhörer bei Sitzungen unerwünscht seien. Vor mehr als fünf Jahren habe er Bürgermeister Michael Schanderl darauf hingewiesen, dass Besucher wenig bis nichts mitbekämen, zumindest akustisch, schreibt er in einem offenen Brief. Für Ausschusssitzungen seien damals sogar Pläne mitgeliefert worden, wie man mit geringem Aufwand die Situation wesentlich hätte verbessern könnte.
Die Reaktion sei damals "hinhaltendes Zögern" gewesen mit dem Hinweis, dass im neuen Rathaus alles besser würde. "Leider ist jedoch alles beim Alten geblieben", moniert Lankes nun. Nachdem die Besucher unmittelbar am Eingang des Sitzungssaals im Rücken der CSU-Fraktion platziert seien, verstehe man von den deren Gemeinderäten "so gut wie nichts". Auch die Gemeinderäte der Freien Wähler und der SPD, die den Besuchern zugewandt seien, könne man selten verstehen, weil sie entweder zu leise oder zu undeutlich sprächen.
Lankes fordert Mitbürger dazu auf, die "Probe aufs Exempel" zu machen und eine Gemeinderats- oder Ausschusssitzung zu besuchen, um sich selbst davon zu überzeugen, dass man den Diskussionen kaum folgen kann. Nachdem die Gemeindespitze das Problem seit Jahren gekannt habe, bleibe nur der Schluss, dass man im Gemeinderat unter sich bleiben möchte, "denn für die Allgemeinheit steht ja das Wichtigste in der Presse", vermutet Lankes und mahnt: "Aber so, lieber Gemeinderat, funktioniert Politik nicht!"