Emmering:Lastwagenlärm und kein Ende

Lesezeit: 2 min

Für eine neue Zufahrt der Transporter zum Firmengelände würde die Gemeinde Emmering drei Millionen Euro ausgeben, doch es geht nichts voran. (Foto: Johannes Simon)

Eine Verlegung der Zufahrt zum Autogroßhändler sollte die Anwohner von lästigen Transportern entlasten. Obwohl die Bahn eine neue Überführung bauen will, stockt das Vorhaben

Von Manfred Amann, Emmering

Die Belastung durch den Schwerlastverkehr ist in Emmering seit Jahren das Dauerthema schlechthin. Ganz besonders davon betroffen sind die Anwohner der Dr.-Rank-Straße, denn dort müssen die vielen Autotransporter durch, die von der Roggensteiner Straße aus zum Egerland Autohandel auf dem ehemaligen Hebelgelände südlich der Bahnlinie wollen - und sie müssen auf diesem Weg auch wieder zurück. Eine Verlegung der Zufahrt auf die Ostseite des Betriebsgeländes sollte endlich Entlastung bringen. Weil ihrer Ansicht nach die Planung nicht vorankommt, haben sich Anwohner nun an den Bayerischen Rundfunk gewandt. Die Aufnahme wird an diesem Dienstagabend in der Abendschau gezeigt.

Nach einem tödlichen Unfall auf dem schienengleichen Bahnübergang in der Dr. Rank-Straße im Jahre 2013 hatte Emmering die Bahn dafür gewinnen können, im Osten der Gemeinde eine Bahnüberführung zu bauen, um den gefährlichen Übergang zu schließen. Geplant wurde daraufhin, von der zukünftigen Bahnüberführung aus südlich der Bahnlinie eine Verbindung zum Gewerbegebiet zu schaffen, und damit auch eine neue Zufahrt zu dem Autohandelsbetrieb. "Doch es geht nichts voran" klagt Thomas Bösl, der in unmittelbarer Nähe zum Bahnübergang eine Pension betreibt. "Wir leben von Übernachtungen, aber wer mag schon den Lärm, der nachts noch schlimmer ist als tagsüber", schimpft er. Wenn bei Leerfahrten auf den Autotransportern die Zurrketten nicht richtig gestrafft seien, sei der Lärm, den die Erschütterungen auf dem Bahnübergang auslösten, schier unerträglich. Käme endlich die Planung der neuen Anbindung mit der Bahnüberführung, wäre man die Probleme alle los, glaubt Renate Steiger. Sie wohnt zwar etwas abseits, kann aber dennoch oft die Fenster nicht öffnen. Auch der unmittelbare Anwohner Hans-Peter Bayreuther hofft auf eine schnelle Verlegung der Zufahrt, primär aber sollte unterbunden werden, dass die Schwertransporter nachts "gleich hinter der Bahnschranke", also in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung, be- und entladen werden. Die Logistikfirma Egerland organisiert Autotransporte, bereitet Gebrauchtwagen auf und führt sie Verkaufsstellen zu. Die Ladetätigkeit finde gleich hinter der Bahnschranke statt, sagt Bayreuther und beklagt, dass die Planung der neuen Zufahrt offensichtlich im Schlamm steckt.

Wie Bürgermeister Michael Schanderl (FW) bestätigt, sind nachts bis zu 24 Fahrten erlaubt, an zehn Tagen sogar mehr. Dass die Planung hänge, liege an zwei Problemen. Zum einen wolle der Grundeigentümer die benötigte Fläche nicht "zu einem annehmbaren Preis" verkaufen, zum anderen seien auf dem ehemaligen "Sommergelände" Altlasten vorhanden, die erst "für sehr viel Geld" beseitigt werden müssten. Man könnte ein Enteignungsverfahren anstreben, dafür müsste die Planung aber "rechtlich unantastbar" sein, das Altlastenproblem hätte man dann aber noch immer. Nach momentanem Stand, der vorsieht, dass sich Bund, Bahn und Emmering die Kosten zu je einem Drittel teilen, müsste die Gemeinde abzüglich möglicher Zuschüsse bei einer angespannten Haushaltslage drei Millionen Euro aufbringen, sagt Schanderl.

© SZ vom 31.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: