Beer-Pong-Turnier:Gekonnt bechern

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Höchste Konzentration: Vani vom FC Biercelona visiert die Becher des Gegnerteams an. Am Ende reicht es für ihr Team zwar nicht zum Sieg, Spaß haben alle Teilnehmer der Veranstaltung trotzdem. (Foto: Günther Reger)

In Emmering veranstaltet der Beer-Pong-Club sein erstes Turnier. Die Nachfrage ist groß, 76 Teams aus ganz Süddeutschland sind angereist. Auch wenn der Wettkampf im Vordergrund steht, ganz ohne Bier geht es nicht

Von Julia Kiemer, Emmering

Bis vor Kurzem war Beer Pong noch ein Saufspiel. Heute ist es zwar immer noch eins, aber auch eine Wettkampfsportart, die den Trinkgedanken in den Hintergrund stellt und immer mehr Anhänger findet. Turniere, auf denen sich die Beer-Pong-Begeisterten messen können, gibt es mittlerweile überall. Große, wie zum Beispiel die World Series of Beer Pong in Las Vegas, aber auch kleine regionale Wettkämpfe, die von den inzwischen gegründeten Beer-Pong-Clubs ausgerichtet werden. Nun hat sich auch der 1. Beer Pong Club (BPC) Emmering in die Reihe der Veranstalter eingereiht. Am Samstag haben die Mitglieder des Beer Pongs Clubs im Amperpark in Emmering ihr erstes Turnier veranstaltet. Sollte das Pilotprojekt klappen, will man in Zukunft öfters Turniere ausrichten.

Es sind überwiegend junge Menschen, die an diesem Samstagabend den Weg in den Amperpark gefunden haben. 80 Teams haben sich angemeldet, letztlich sind es dann 76 Zweier-Teams, die um den Sieg kämpfen. Die überwiegend männlichen Teams stammen nicht nur aus dem Brucker Umkreis, sondern auch aus Franken, Erlangen und vom Bodensee. "Die meisten von ihnen treibt mehr der sportliche Ehrgeiz an, als das Trinken", so Hannah Thiele, Mitglied des BPC Emmering. Vor allem bei den weit angereisten Teams sei das so. Wo sonst Tennis gespielt wird, stehen jetzt 25 Beer Pong Tische, an denen kurz vor Beginn noch fleißig trainiert wird. In den neun Bechern, die in Pyramidenform an jedem Tischende aufgestellt sind, ist teilweise Wasser und teilweise Bier. Ziel ist es nun, die Becher der Gegner zu treffen. Wer als erstes keine Becher mehr hat, hat verloren. Im Gegensatz zum Trinkspiel, bei dem man das Bier im getroffenen Becher trinken muss, besteht bei den Turnieren kein Zwang zum Trinken. "Jeder kann selbst entscheiden, ob er trinkt oder nicht", so Christoph Vogel, einer der Organisatoren.

Obwohl es vorrangig nicht um das Trinken geht, spielt das Bier dann doch eine wesentliche Rolle. Etwa in den Namen der Teams, da gibt es zum Beispiel die "Beervangers". Aber auch sonst haben viele schon vor Beginn ein Weißbier in der Hand. So ganz ohne Bier scheint es also doch nicht zu gehen. Auch während der Spiele trinken einige Teilnehmer, wenn der Ball im eigenen Becher landet. "Man macht's halt einfach", sagt einer. So zeigt sich aber auch schnell, wer gewinnen will und für wen es eher ein Gauditurnier ist. In einem Punkt unterscheiden sich die Teams aber überhaupt nicht. Emotionen sind bei allen dabei. Immer wieder hallen Jubelschreie durch die Anlage, es wird abgeklatscht, wenn der Ball versenkt ist. Passiert das nicht, werden die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, geflucht oder ratlos zum Teampartner geschaut. "Genau das macht so Spaß am Beer Pong, es geht nicht nur um die Geschicklichkeit und Koordination, sondern auch um die Emotionen" so Kevin Keenan, der zusammen mit Vogel das Turnier organisiert hat.

Am Ende setzt sich das Team "MAC" vom BPC Franken durch und qualifiziert sich mit dem Sieg für die nächstjährigen German Series of Beer Pong. Der BPC Emmering ist zufrieden mit dem Verlauf des Turniers. "Es hat alles gepasst, war aber auch ziemlich stressig", sagt Vogel. Es gebe trotzdem noch Verbesserungsmöglichkeiten, fügt Keenan hinzu. Das Pilotprojekt sei aber gelungen und man wolle definitiv in Zukunft weiterhin Wettbewerbe veranstalten. Jetzt liege es an den Betreibern des Amperparks, ob man dort weitere Turniere ausrichten könne. Den Teams scheint es Spaß gemacht zu haben, das Siegerteam MAC etwa schreibt auf Facebook: "Danke an all die Leute, die das Turnier organisiert haben, hat mega Spaß gemacht."

© SZ vom 02.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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