Emmering:Erfrischung aus dem Hydranten

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Endlich angekommen: die Emmeringer Feuerwehrleute nach dem Umzug beim Festakt in der Amperhalle (Foto: Matthias F. Döring)

Bei der 150-Jahr-Feier der Emmeringer Feuerwehr ist vor allem eines gefragt: Wasser

Von Manfred Amann, Emmering

Seine Gründung vor 150 Jahren hat am Wochenende die Freiwillige Feuerwehr Emmering gefeiert. Bei sengender Hitze wurde der Jubelverein nach dem ökumenischen Gottesdienst von allen Ortsvereinen und zahlreichen Wehren aus der näheren Umgebung mit ihren Fahnen und Bannern beim Umzug durch das Dorf mit der Emmeringer Blaskapelle begleitet, darunter auch die Patenvereine aus Biburg und Eichenau sowie befreundete Vereine aus Österreich. Landrat Thomas Karmasin, Landtagsabgeordneter Benjamin Miskowitsch (beide CSU), Bürgermeister und Schirmherr Michael Schanderl (FW) und Altbürgermeister Alfons Ostermeier durften in einer Kutsche mitfahren, die von vier Schimmeln gezogen wurde. Damit die Hitzebelastung etwas abgemildert wurde, hatten die Emmeringer Floriansjünger den Hydranten vor der Kirche angezapft, um die Umzugsteilnehmer mit frischem Wasser zu versorgen. "Eine Superidee ist das", befand ein Jungfeuerwehrmann und hielt mal kurz seinen Kopf an den Wasserstrahl, andere spritzten sich gegenseitig etwas ab. Auch auf dem Weg durch das Dorf gab es "Wassertankstellen", und Zuschauer suchten schattige Plätze auf. "So ließ es sich gut aushalten", stellte Vorstand Anton Schwarz nach dem Einzug in die Amperhalle wohlwollend fest, in der anschließend mit einem Festakt gefeiert wurde. Stolz sein könne die Jubelfeuerwehr, vor allem auch deswegen, weil es seit den 1980er Jahren nie ein Nachwuchsproblem gegeben habe, lobte Bürgermeister Schanderl. Dies sei dem stets rührigen Vorstand zu verdanken und denen, die den Brandschutzunterricht in der Schule abhielten, aber auch den Vätern in der Feuerwehr, die ihre Kleinen schon früh mit zu Übungen brächten und diese so motivierten. "In etlichen Familien sei es über Generationen Tradition, dass jemand Freiwilligendienst leistet", so Schanderl. Motivierend sei aber auch die technische Ausstattung, die von Seiten der Gemeinde immer wieder entsprechend verbessert werde. Schließlich sei es eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, die ehrenamtlich für die Gemeinde und ihre Bürger ausgeübt werde. Schanderl erinnert auch an bedeutende Einsätze wie zum Beispiel als ein Brandstifter in Emmering unterwegs gewesen sei, oder als Hochwasser der Amper oder Unwetter die Gemeinde heimgesucht hätten. "Solche Ereignisse führen uns immer wieder vor Augen, wie wichtig ihr für uns seid".

Landrat Karmasin gratulierte Emmering zu seiner stattlichen Wehr. Aus der Chronik gehe hervor, dass in der Anfangszeit beim Landkreis um Geld für Ausrüstungsgegenstände angefragt worden sei, weil die Gemeinde "minderbemittelt" sei. "Davon kann heute keine Rede mehr sein", sagte der Landrat angesichts des "schönen Festes". Auch das neue Feuerwehrhaus, das nun gebaut werde, sei ein Zeichen dafür, dass die Gemeinde nicht minderbemittelt sei und gut für ihre Feuerwehr sorge.

© SZ vom 01.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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