Emmering:Energiesparende Beleuchtung

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Emmering rüstet in den nächsten Jahren 850 Straßenlampen um

Von Manfred Amann, Emmering

Nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderates soll die Straßenbeleuchtung im Gemeindebereich von Emmering in den kommenden beiden Jahren auf LED umgestellt werden. Grund für das ambitionierte Vorgehen ist ein vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) aufgelegtes Förderprogramm zum Klimaschutz. Danach werden bei Antragstellung in diesem Jahr 30 Prozent Zuschuss gewährt und im nächsten Jahr noch 20 Prozent. Die Anregung zur Umstellung auf LED kam von Bayernwerk. Nach Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung hatte das Energieversorgungsunternehmen vorgeschlagen, alle etwa 850 Straßenleuchten in vier Jahresabschnitten umzurüsten, um so die Investitionen zu strecken.

Dass die Gemeinde dann aber nur für zwei Jahre von der Förderung profitieren könne, gefiel weder der Fraktion der Freien Wähler noch der von Bündnis 90/Die Grünen. "Wir sollten versuchen, die Umrüstung aller Leuchten so hinzubekommen, dass wir die höchstmögliche Förderung abschöpfen und möglichst lange Zeit für die Umsetzung haben", regte Herbert Groß (Grüne) an. Ottmar Altbauer (FW) mahnte zudem an, mit Blick auf den Klimaschutz nicht nur zu reden, sondern zu handeln, indem schnellstmöglich dafür gesorgt wird, durch LED den Energieverbrauch der Gemeinde deutlich abzusenken. Laut der Kommunalbetreuerin des Bayernwerks ist die Bezuschussung unter anderem mit der Forderung verknüpft, mindestens 50 Prozent des Stromverbrauchs einzusparen. Ihrer Berechnung nach könnten bei kompletter Umstellung jährlich etwa 28000 Euro an Energiekosten eingespart werden. Dazu führte Herbert Groß aus, dass der Haushaltsansatz für die Jahresstromkosten 45000 Euro betrage, die in Aussicht gestellte Ersparnis also eine deutliche Entlastung im Verwaltungsetat bringen würde.

Laut der in der jüngsten Sitzung vorgestellten Bayernwerk-Präsentation muss die Gemeinde mit Gesamtkosten von rund 350000 Euro rechnen, die durch Einsparungen nach rund 14 Jahren amortisiert sein werden. Auf Anfrage von Groß, ob auch Einsparungen beim Wartungsaufwand für die neuen Leuchtmittel zu erwarten seien, sagte die Vertreterin des Stromversorgers, dass man mit fünf Euro weniger Aufwand im Jahr pro Straßenlampe rechnen könne. "Bei über 800 Leuchten sei diese Ersparnis auch ein Grund, möglichst schnell umzurüsten, befand der Sprecher der Grünen. Altbürgermeister Michael Schanderl (FW) stellte schließlich den Antrag, das Bayernwerk mit einer neuen Kalkulation für ein optimal Nutzung des Förderprogramms zu erarbeiten, und fand die Zustimmung aller Ratsmitglieder. Allerdings sollen Straßenleuchten an Straßen herausgenommen werden, für die eine Sanierung wie zum Beispiel am Regina-Werk geplant ist. Als weitere Gründe dafür, die Straßenleuchten auf LED umzustellen, führte die Kommunalbetreuerin an, dass manche Lampen schon nahezu 50 Jahre auf dem Buckel hätten, viele aus den 1980er Jahren stammten und es dafür kaum noch Ersatzteile gebe. Ein großes Thema sei auch die Lichtverschmutzung, die auch eine erhebliche Gefährdung von Insekten darstelle, mit LED aber weitgehend unterbunden werden könne. Wie Bürgermeister Stefan Floerecke (CSU) anmerkte, müsse die Neuplanung für die Umrüstung möglichst bald auf den Tisch kommen, um den Förderantrag so rechtzeitig einreichen zu können, dass der Bescheid für den ersten Abschnitt noch eintrifft. Für den zweite Abschnitt soll der Antrag Mitte des nächsten Jahres gestellt werden. Die Umrüstung könnte im Spätherbst 2023 abgeschlossen sein.

© SZ vom 09.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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