Emmering:Emmerings Zukunftsprojekte

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Fliegerhorst und Bahnausbau beschäftigen Bürgerversammlung

Von Manfred Amann, Emmering

Die Ortsentwicklung der Gemeinde Emmering wird möglicherweise für Jahrzehnte wesentlich von zwei überregionalen Großprojekten abhängen. Das eine ist der geplante Ausbau der Bahnstrecke, dem zufolge im Ortsteil Untere Au eine S-Bahn-Haltestelle eingerichtet werden könnte. Und im Norden des Ortes werden landschaftliche und bauliche Veränderungen davon abhängen, wie sich die Flächeneigner des ehemaligen Fliegerhorstes, Fürstenfeldbruck und Maisach, mit Emmering als Angrenzer und mit den von den Veränderungen betroffenen Kommunen wie Olching bei der "Konversion des Areals" verständigen. Im Rahmen der Bürgerversammlung hat Bürgermeister Michael Schanderl zu beiden Zukunftsprojekten den aktuellen Stand erläutert, "auch wenn noch viele Jahre ins Land gehen werden, bis es was Konkretes geben wird".

Für Landrat Thomas Karmasin ist die Umwandlung des Fliegerhortes "das Mega-Thema der Zukunft, das sich nur gemeinsam mit allen Betroffenen lösen lässt und Alleingänge von Kommunen ausschließt". Ein neues Gewerbegebiet, ein neues Stadtviertel und auch Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten, wie angedacht sei, würden die gesamte Region massiv verändern, sagte Karmasin, daher sei nur eine interkommunal abgestimmte Planung sinnvoll und zielführend, die Konversion sei eine Herausforderung, aber auch "eine Chance für die gesamte Region . "Im eingerichteten Arbeitskreis sitzen wir oft zusammen, um den besten Weg auszuloten, die etwa 350 Hektar große Fläche zu entwickeln". Auf die Frage eines Besuchers, ob die Anlagen der Offiziers-Schule der Luftwaffe einmal von Hochschule genutzt werden könnten, erklärte der Landrat, dass die Ansiedlung einer privaten Hochschule zwar gescheitert sei, man aber in diese Richtung weiter denke. Eine Ideal-Vorstellung sei es, einen Großbetrieb mit Forschungsabteilung zum Beispiel aus dem IT-Bereich herzubekommen, der mit Instituten der Uni oder der TU München zusammenarbeitet.

Bürgermeister Schanderl merkte dazu an, dass Emmering im Nordwesten an der Grenze zum ehemaligen Fliegerhorst-Gelände etwa sieben Hektar Fläche für Gewerbe reserviert habe, worauf man auch grundsätzlich nicht verzichten wolle. In Abstimmung mit den Nachbarn könnte sich aber auch ein Modell mit Flächentausch oder Beteiligung ergeben. "Es ist kein einfaches Verfahren, nach anfänglichen Schwierigkeiten und nach einjährigem Moratorium aber gut angelaufen."

Ebenso unklar wie die Zukunft von "Fürsty" ist der Ausbau der Bahnstrecke. Nachdem sich die Staatsregierung für einen dreigleisigen Ausbau bis Eichenau entschieden hat und die Vorprüfungen dafür anlaufen, glaubt Schanderl, dass sich der Gemeinderat über Jahre hinweg mit den Folgen wird beschäftigen müssen. Die Bahn habe angefragt: "Wollt ihr eine Haltstelle Emmering oder nicht?" Darauf habe der Gemeinderat entschieden, deren Machbarkeit zu prüfen, ob sie tatsächlich kommen wird, wisse aber niemand. Für Emmering werde das Ergebnis Einfluss darauf haben, "wie wir den Bereich nördlich der Bahn zukünftig entwickeln wollen", so der Rathauschef. Geprüft werden von der Bahn die Auswirkungen auf den Zugverkehr, der Infrastrukturbedarf und die Folgen für die Region. Vorgesehen sei, im Anschluss an Eichenau bis Buchenau mit Signal- und Taktverdichtung kürzere Zugfolgen zu ermöglichen, erklärte Schanderl. Da schienengleiche Bahnübergänge ein Hindernis wären, müssten diese vorher beseitigt werden.

© SZ vom 13.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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