Emmering:Draufgesattelt

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Rathausumbau in Emmering kostet nun bis zu 800 000 Euro

Von Manfred Amann, Emmering

Umbau und Sanierung des alten Rathauses in Emmering werden erheblich teurer als geplant. Ursache dafür sind grundlegende Umplanungen und Entscheidungen, die dazu führen sollen, "dass für die nächsten 20 bis 30 Jahre nichts mehr gemacht werden muss", wie Vizebürgermeister Christopher Stock (CSU) jetzt im Bauausschuss formulierte. Nachdem die Emmeringer Gemeindeverwaltung in den Neubau umgezogen ist, sollte das alte Rathaus saniert und so umgebaut werden, dass im Obergeschoss auch ein neuer Sitzungssaal entsteht. Weil sich ein etwa 100 Quadratmeter großer Saal aber nicht so einfach realisieren ließ, sondern umfassende bauliche Veränderungen nach sich zog, wurde nachträglich eine Generalsanierung und energetische Optimierung des Altbaus beschlossen.

Nun werden Innenwände abgebrochen und der Dachstuhl neu gelagert. Dadurch soll der Saal größer und nach oben offen gehalten werden. Überdies werden Fenster ausgetauscht und die Außenwände gedämmt. Die ursprünglich veranschlagten Kosten stiegen dadurch von 200 000 auf etwa 650 000 Euro. Kürzlich hat sich der Bauausschuss zudem noch dafür ausgesprochen, die Elektrotechnik nicht nur anzupassen, sondern komplett zu erneuern. Damit erhöhen sich die Kosten erneut um etwa 80 000 Euro auf 730 000.

Wie Ottmar Altbauer befürchtet, könnte noch einiges an Kosten dazukommen. In der jüngsten Ausschusssitzung erinnerte der FW-Gemeinderat daran, dass man auch damit rechnen müsse, dass eine neue Lüftungsanlage erforderlich sei, was weitere Ausgaben verursache. Trotz dieser Kostenmehrungen sprach sich Altbauer dafür aus, auch die Elektrotechnik zu erneuern, um zu vermeiden, dass in wenigen Jahren Reparaturen auf die Gemeinde zukommen. Auch Edmund Oswald teilte die Ansicht. "Wir greifen durch die beschlossenen Umbauten so tief in die Bausubstanz ein, dass fast ein neues Gebäude entsteht", sagte der CSU-Sprecher. Daher sollte trotz der zusätzlichen finanziellen Belastung die Erneuerung in Auftrag gegeben werden.

Offen ist, ob auf dem Dach des alten Rathauses eine Fotovoltaikanlage für den Strom-Eigenverbrauch installiert wird. Da eine Hochrechnung des Stromverbrauchs ergeben hatte, dass sich eine Anlage für rund 60 000 Euro wohl erst nach 15 Jahren amortisieren werde, raten die Ausschussmitglieder dazu, zwar technische Vorbereitungen für eine Montage treffen zu lassen, eine Entscheidung aber erst dann zu fällen, wenn nach einigen Wochen aktuellere Verbrauchsdaten vorliegen. Auf der Basis der neuen Daten soll dann eine Hochrechnung erstellt werden und zeigen, ob der Bau der Solaranlage nicht doch sinnvoll und finanziell verantwortbar sei. Man sollte bei der Entscheidung aber nicht vergessen, dass der Gemeinde hinsichtlich Klimaschutzmaßnahmen eine Vorbildrolle zufalle, befand Altbauer.

© SZ vom 16.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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