Emmering:Containeranlage nur ein Gerücht

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Sorgen der Emmeringer sind laut Bürgermeister Michael Schanderl unbegründet

Von Manfred Amann, Emmering

Bis zur Bürgerversammlung am Donnerstag hat sich das Gerücht gehalten, dass dem Landratsamt ein Grundstück in der Nähe des neuen Rewe-Marktes in Emmering angeboten worden sei, um dort eine Wohnanlage für Asylbewerber zu errichten. "Mir ist da nichts bekannt", sagte Bürgermeister Michael Schanderl (FW), aber dann löste Manfred Haberer das Rätsel. "Das ist wirklich nur ein Gerücht", versicherte der CSU-Gemeinderat, er habe mit dem Eigentümer gesprochen und dieser habe beteuert, das Grundstück nicht zur Verfügung zu stellen.

Rathauschef Schanderl erklärte daraufhin im fast voll besetzten Bürgersaal, dass die Gemeinde bestrebt sei, Flüchtlinge in Wohnungen und Häusern unterzubringen, was bislang auch gut gelungen sei. 60 Asylbewerber sind mittlerweile untergebracht und könnten dank des rührigen Helferkreises gut betreut werden. Zudem stehe nach Abschluss der Umbauarbeiten noch die Petersen-Villa zur Verfügung, sodass die Gemeinde ihr aktuelles Soll von 90 Flüchtlingen wohl erfüllen könne. "Dennoch brauchen wir noch Wohnungen", appellierte Schanderl, auch für anerkannte Flüchtlinge, die auf den Wohnungsmarkt drängten, denn um Obdachlose müsse sich die Gemeinde kümmern. Die Suche nach Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge sei für die Gemeinde eine ebenso große Herausforderung wie die Unterbringung von Asylbewerbern.

Ein wichtiges Thema in der Aussprache war die Verkehrsbelastung durch die Autotransporter, die Tag und Nacht durch den Ort das Gewerbegebiet nördlich der Bahnlinie anfahren und dort Fahrzeuge auf- und abladen. Ein Bürger beschwerte sich, dass die Planung, den schienengleichen Bahnübergang zu schließen und außerhalb des Ortes eine Unterführung mit einer Straße zum Werksgelände zu bauen, um die Lastwagen um die Wohnbebauung herumleiten zu können, nicht vorankomme. "Da stockt es momentan tatsächlich", gab daraufhin der Rathauschef zu. Dies liege in erster Linie daran, dass der Eigentümer des einstigen "Sommer-Geländes" noch zwei Grundstücke besitze, für die er mehr Geld haben wolle, als Emmering zahlen wolle und auf denen zudem noch Altlasten vorhanden seien, die erst beseitigt werden müssten. Aber selbst dann, wenn diese Verhandlungen abgeschlossen sein sollten, werde es noch dauern, bis mit dem Bau begonnen werden könne, denn die Bahn brauche drei Jahre Vorbereitungszeit, um den Schienenverkehr während der Bauzeit zu organisieren, erklärte der Rathauschef. Eine Frau beklagte, dass das Gelände des Autohändlers im Gewerbegebiet oft stundenlang "taghell" beleuchtet sei, wenn Autos auf- oder abgeladen werden. Laut Bürgermeister dürfte das eigentlich nicht mehr sein, da er erst kürzlich mit dem Firmenchef darüber gesprochen habe. Zu langsam geht Bürgern der Bau der geplanten Radwegverbindung über Feldwege nach Olching. Da die Nachbargemeinde den Ausbau der gesamten Strecke organisiert, hat Emmering auf die Arbeiten wenig Einfluss. Zu den Tempomessungen im Ort sagte Schanderl, die Gemeinde verdiene an der Alten Schule und im Bereich der Dachauer Straße gut.

© SZ vom 19.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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