Emmering:Azubi mit Leidenschaft

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Rehavital zeichnet Tamara Paul mit Nachwuchsförderpreis aus

Von Maren Jensen, Emmering

Chefin, nicht nur für einen Tag: Dass auch Auszubildende die Firma für mehrere Wochen leiten können, bewies Tamara Paul aus Emmering während ihrer Lehrzeit. Die 21-Jährige hat im zu Ende gehenden Jahr in dem Sanitätshaus "Streifeneder" eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel abgeschlossen und dabei herausragende Leistungen bewiesen. Die Münchener Firma gehört zu einem der 120 Fachbetriebe der Gemeinschaft "Rehavital", die Paul unlängst mit dem "Rehavital Nachwuchsförderpreis" auszeichnete. Grund dafür war Pauls Einsatzbereitschaft und Motivation, die sie in den letzten Jahren in ihre Arbeit einfließen ließ.

Ohne ihr Wissen nominierte die Leitung von "Streifeneder" die Emmeringerin für die Auszeichnung. Ausführlich musste dargelegt werden, warum sie und nicht ein anderer den Preis verdient hätte. Zwar verfehlte Paul nur knapp das Siegertreppchen in der Kategorie Einzelhandelskauffrau, mit einem zweiten Preis zeigte sie sich aber durchaus zufrieden. "Ich hatte gar nicht damit gerechnet. Ich war wirklich überrascht und habe mich sehr gefreut", sagt sie. Den ersten Preis gewann Dan Maruhn aus Remscheid.

Insgesamt fünf Auszubildende erhielten die Auszeichnung, die der Aufsichtsratsvorsitzender der Rehavital, Detlef Möller, und Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats, Josef Rahm, zum ersten Mal verliehen. Ziel des Nachwuchsförderpreises ist es, jungen Mitarbeitern einen zusätzlichen Anreiz zu geben, sich zu engagieren und zu motivieren. "Außerdem soll es ein Zeichen von Qualität setzen. Die Auszubildenden sollen lernen, dass sie auch etwas zurück bekommen für ihre Arbeit", sagt Juliane Papendorf, Pressesprecherin von Rehavital.

Schon im ersten Lehrjahr arbeitete Tamara Paul Vollzeit in der Firma mit, übernahm zahlreiche Samstags-Dienste und war teilweise in dem Geschäft auf sich alleine gestellt. "Das war schon wirklich viel, was ich gemacht habe. Aber es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht", sagt sie. Schnell übernahm sie Aufgaben, die über ihre eigentlichen Zuständigkeiten hinaus gingen. So leitete sie eine Woche lang selbst das Sanitätshaus und wurde in anderen Filialen als Vertretung eingesetzt. "Das war wirklich toll. Ich habe so viel Freude an meiner Arbeit", sagt Paul, die sich im nächsten Jahr zur Handelsfachwirtin weiterbilden lassen möchte.

Neben dem Preisgeld von 750 Euro erhielt die 21-Jährige ein spezielles Training geschenkt. In diesem lernte sie Problembewältigungen und Selbstpräsentation. "Es ist schön, etwas zurück zu bekommen für meinen Fleiß", sagt sie. Während des dreistündigen Programms habe sie viel neues dazu gelernt und ihre Motivation weiter gesteigert.

Auch in Zukunft möchte Paul in dem Betrieb bleiben. Das Preisgeld nutzt sie für ihren bevorstehenden Umzug. "Das Geld hilft mir wirklich. Es kommt genau zur richtigen Zeit", sagt sie. Die Entscheidung eine Ausbildung zu machen, sei genau die richtige gewesen. Mit Leidenschaft sei sie in ihrem Beruf dabei. Die Freude daran könne ihr keiner nehmen.

© SZ vom 30.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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