Emmering:150 Jahre im Kampf gegen das Feuer

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Siebzig Mitglieder hat die Feuerwerhr in Emmering aktuell. (Foto: Freiwillige Feuerwehr Emmering)

Die Freiwillige Feuerwehr Emmering feiert an diesem Wochenende ihr Jubiläum mit einem zweitägigen Fest

Von Manfred Amann, Emmering

Mit ihren 150 Jahren gehört die Freiwillige Feuerwehr Emmering zu den ältesten in der Region. Am kommenden Wochenende wird das Jubiläum groß gefeiert und gleichzeitig geht eine Epoche zu Ende. Das Feuerwehrhaus wird in Kürze abgerissen, um an gleicher Stelle ein neues zu errichten, das den heutigen Anforderungen entspricht. Zwei Jahre wird es dauern, bis die Feuerwehr wieder an ihren gewohnten Ort zurückkehren kann. Bis dahin dient eine Halle der Familie Weiß als Unterkunft für Einsatzfahrzeuge und Ausrüstung. Für die Freiwilligen bedeutet dies eine zusätzliche Herausforderung.

Ein erster urkundlicher Beleg zur Gründung datiert zwar erst auf das Jahr 1872, weil aber auf der alten Fahne von 1902 als Gründungsjahr 1869 zu lesen ist, haben sich die Helfer unter Leitung von Vereinsvorstand Anton Schwarz und Kommandant Robert Klement für die Feier in diesem Jahr entschieden, denn es sei davon auszugehen, dass die Gründungsphase schon damals begonnen hatte.

Aktuell zählt die Feuerwehr 70 ehrenamtlich tätige Einsatzkräfte, davon zehn Jugendliche. Dass die Wehr seit den Achtzigerjahren eine starke Jugendgruppe hat, darauf sei man sehr stolz, sagt Schriftführer Bernhard Weiß. Vom 14. Lebensjahr an könnten Jugendliche mitmachen.

Erster Vorsitzender und Kommandant der damals etwa 30 Männer starken Feuerwehr war laut Chronik der Mühlenbesitzer Johann Aumüller jun., sein Stellvertreter auf dem Kommandantenposten war der Wirt Johann Feiner. 1873 standen bereits "40 Männer und weitere acht Bürgersöhne" zur Verfügung. Zum Einsatz bei Bränden kamen damals "eine vierrädrige Saug- und Druckspritze nebst einer kleinen Buttenspritze". Im Jahre 1927 bekam die Emmeringer Wehr als erste im Landkreis eine Motorspritze zum Preis von 5850 Mark. Als Feuerwehrgerätelager diente lange das ehemalige "Hüterhaus", an dessen Platz 1973 das nur noch kurze Zeit stehende Feuerwehrhaus (Kosten 621 000 DM) eingeweiht wurde, das nun aber ebenfalls einem Neubau weichen muss.

Im gleichen Jahr war auf dem Gut Roggenstein ein aus 18 Mann bestehender Löschzug gebildet worden, der als zweiter Zug an die Emmeringer Ortsfeuerwehr angeschlossen wurde. Aus der Zeit des Nationalsozialismus ist festgehalten: "Viele Kameraden der Feuerwehr sind aus dem verhängnisvollen Weltkrieg nicht mehr nach Hause zurückgekehrt, sind gefallen oder blieben für immer vermisst". Auch für die nicht zur Wehrmacht eingezogenen Feuerwehrmänner sei dies eine schwere Zeit gewesen. In Erinnerung geblieben seien vor allem die Einsätze der Emmeringer Feuerwehr im bombardierten München. Für diese hilfreichen Einsätze habe die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt der Emmeringer Wehr nach dem Krieg eine öffentliche Anerkennung ausgesprochen.

Das Feuerwehrfest beginnt am Samstag um 19 Uhr in der Amperhalle mit dem Fassanstich durch Bürgermeister Michael Schanderl. Nach der Begrüßung sorgt die Live-Band "Magic-Touch" für Unterhaltung und ab Mitternacht DJ Chris. Während der Samstagabend mehr auf die Jugendlichen zugeschnitten ist, steht der Sonntag ganz im Zeichen der Vereine und aller Bürger. Von acht Uhr an gibt es ein öffentliches Weißwurst-Frühstück in der Amperhalle, bevor es im Kirchenzug zum ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer geht. Für die feierliche Umrahmung sorgen der katholische Kirchenchor und die Emmeringer Blaskapelle. Im Anschluss findet der große Fahnenumzug von der Kirche über die Amper-, Dachauer und Siedlerstraße zurück zur Amperhalle statt. Dort findet anschließend der Festakt mit vielen Ehrengästen aus dem Feuerwehrbereich und aus der Politik statt. Der Eintritt ist frei.

"150 Jahre Feuerwehr Emmering", Samstag, 29. Juni, von 19 Uhr an und Sonntag, 30. Juni, von 8 Uhr an. Eintritt an beiden Tagen frei

© SZ vom 28.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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