Eiscafes im Landkreis (3):Früher Berufswunsch

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Walter Pancot setzt auf die klassischen Eissorten. Kühneres wie Rosmarin- oder Chiligeschmack wollen die Brucker seiner Meinung nach nicht. (Foto: Günther Reger)

Walter Pancot von der Brucker Eisdiele "Dolomiti" wollte immer Eisverkäufer werden

Das Geschäft läuft gut, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Lange halten sich Kunden bei der Eisdiele "Dolomiti" im Zentrum von Fürstenfeldbruck nämlich nicht auf. Das liege aber nicht am Geschmack des Eises, ist sich Inhaber Walter Pancot sicher. Denn Kugeln verkauft er an der Theke viele. Die Kundschaft besteht hauptsächlich aus vorbei laufenden Schülern und Touristen, die eine leckere Abkühlung für unterwegs haben wollen. An den Tischen lässt sich jedoch selten jemand nieder. "Die andere Eisdiele in Fürstenfeldbruck hat natürlich einen schöneren Platz", sagt Pancot. "Wir haben dafür eben das bessere Eis."

Und mit Eis kennt er sich schließlich aus. Viele in seiner Familie arbeiteten als Eisverkäufer, und Pancot wusste schon als Kind, dass auch er diesen Beruf einmal ausüben würde. Polizist, Astronaut, Feuerwehrmann? Fehlanzeige. "Für mich war immer klar, dass ich Eisverkäufer werde." Er studierte Elektrotechnik, kehrte dann aber zu seinem ursprünglichen Berufswunsch zurück. Besitzer des Dolomiti wurde er vor drei Jahren durch Zufall. "Ich habe von einem Freund erfahren, dass für eine Eisdiele in Fürstenfeldbruck ein Geschäftsführer gesucht wird. Ich bin hin, habe mir den Laden angesehen, und kurz darauf gehörte er mir." Hergestellt wird das Eis im selben Haus in der Augsburger Straße, in dem sich auch das Café befindet.

Bei den Sorten setzt Pancot vor allem auf die klassischen, denn "so was wie Rosmarin- oder Chiligeschmack würde sich hier nicht verkaufen. Das kann man in München bringen, aber in Fürstenfeldbruck würden vielleicht höchstens zwei Kugeln am Tag weggehen. Das rentiert sich nicht. Das Eis würde schlecht werden." Für Abwechslung ist hinter der Theke aber trotzdem gesorgt. Neben 25 Standardsorten gibt es 20 wechselnde Geschmacksrichtungen. "Manchmal tauschen wir Sorten nach wenigen Tagen aus, manchmal auch erst nach ein paar Wochen. Das sorgt für Überraschungen."

Seine Berufswahl bereut Peron auch nach vielen Jahren nicht: "Mein Job macht Spaß, auch wenn es nicht viel Abwechslung gibt. Ich habe viele Freiheiten, im Winter ist die Eisdiele geschlossen, und ich kann etwas ganz anderes machen." Er mag den direkten Kontakt zu den Kunden. Auch wenn er sie meistens über die Theke und nicht am Tisch bedient.

© SZ vom 25.08.2018 / Aleh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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