Eine Stadt zieht Bilanz:Germerings Wert steigt

Lesezeit: 2 min

Das Vermögen beträgt mehr als 200 Millionen Euro

Von Andreas Ostermeier, Germering

Das Vermögen der Stadt Germering wächst kontinuierlich. Ende 2015 betrug es 203,7 Millionen Euro. Das geht aus dem Abschluss für das genannte Jahr hervor, den Kämmerer René Mroncz am Dienstag dem Stadtrat vorgelegt hat. Diese Summe umfasst das Finanzvermögen sowie den Wert von Immobilien, Fahrzeugen und Maschinen bis hin zur Ausstattung der städtischen Einrichtungen. Diese Sachanlagen sind auch der weitaus größte Posten auf der Vermögensliste. Mit 172 Millionen Euro wird der Besitz an Schulen, Kindertagesstätten, Sportplätzen, Kultureinrichtungen wie der Bibliothek und der Stadthalle, sowie bebauten und unbebauten Grundstücken, Gemeindestraßen und Plätzen angegeben. Im Vergleich zu 2010 ist das gesamte Vermögen um 38,5 Millionen Euro gestiegen, 30 Millionen davon entfallen auf die Mehrung des Sachanlagevermögens. Dieser Anstieg spiegelt die erheblichen Investitionen wider, die die Stadt in den vergangenen Jahren in Aufbau und Erneuerung von Infrastruktur gesteckt hat.

Die Feststellung des Vermögens ist durch die Umstellung der Buchführung im Jahr 2010 möglich geworden. Seitdem erstellt die Stadt jährlich eine Bilanz, die der eines Unternehmens ähnelt. Beispielsweise nennt die Stadt nun auch eine Eigenkapitalsumme. Sie beträgt für den 31. Dezember 2015 gut 99 Millionen Euro. Auch einen Gewinn nennt sie: gut vier Millionen Euro. In der Bilanz sind aber auch Lasten enthalten, wie beispielsweise die Pensionszahlungen, die die Stadt für ehemalige Mitarbeiter künftig leisten muss. Die Summe dieser Rückstellungen betrug Ende 2015 etwa 6,3 Millionen Euro. Aktuellere Zahlen gibt es noch nicht, die Bilanz für 2016 ist noch nicht fertig. Die neue Form der Buchführung, Doppik genannt, soll es den Kommunalpolitikern erleichtern, die finanziellen Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf Soll und Haben der Stadt nachvollziehen zu können.

Freilich hat der Vergleich mit einem Unternehmen Grenzen. Denn in vielen Fällen sind die festgesetzten Werte von Dingen, die der Stadt gehören, nur theoretischer Natur. So ist nur schwer vorstellbar, dass Germering die Straße in seinem Besitz verkaufen könnte, um seine Schulden zu verringern. Aber die Bilanz zeigt eben auch, dass den Schulden der Stadt, Ende 2015 handelte es sich dabei um einen Betrag von gut 26 Millionen Euro, erhebliche Werte gegenüberstehen.

Und diese Werte wachsen, weil die Stadt weiterhin viel Geld in die Infrastruktur investiert. Aktuelles Beispiel sind Erweiterung und Sanierung der Theresen-Grundschule und der Wittelsbacher Mittelschule. Stetig steigende Schülerzahlen machen die Erweiterung notwendig, deren Kosten auf mehr als 30 Millionen Euro geschätzt werden. Ein weiteres Beispiel für den Ausbau der Infrastruktur ist die Sanierung des Hallenbads mitsamt dem Bau eines Lehrschwimmbeckens. Der Planungsauftrag dazu wurde am Dienstag vom Stadtrat vergeben.

© SZ vom 14.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: