Mehr als tausend Besucher pilgern normalerweise am Pfingstmontag, nach Egenhofen zur Furthmühle. Sie ist die letzte von einst 33 Betrieben im Landkreis. Doch gerade die große Anziehungskraft wird dem funktionstüchtigen Baudenkmal aus Stein und Holz nun zum Verhängnis: Weil sich auf den engen Gängen durch das Gebäude aus dem Jahr 1824 kaum die coronabedingten Mindestabstände einhalten lassen, bleibt die Furthmühle am Montag für Besucher geschlossen, wie bundesweit etwa tausend historischen Mühlen. Die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung hat ihren seit 1993 jährlich veranstalteten Aktionstag abgesagt.
Sehr bedauerlich findet das Theresia Aumüller, die sich mit ihrem Mann, dem Müllermeister Albert Aumüller, 69, um das Museum nebst Hofladen und Café kümmert. Letztlich habe es keinen Spielraum gegeben. "Wie soll man unter den geltenden Hygieneauflagen Führungen machen?" Die Zahl der Besucher stark begrenzen? Aber wie könnte man das den Leuten erklären, die man abweisen müsste? Gleichwohl überlege man, wie man das Museum in den kommenden Wochen oder Monaten der Öffentlichkeit zugänglich machen könnte. Eigentlich hätte schon am 1. April geöffnet werden sollen. Und nun ist nicht mal klar, ob es dieses Jahr überhaupt noch was wird. Lediglich der Mühlenladen ist weiterhin geöffnet - am Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9 bis 12.30 und von 14 bis 18 Uhr. Die Kunden seien sehr dankbar gewesen, auch weil das Mehl in großen Geschäften zeitweise knapp geworden sei, erzählt Theresia Aumüller.
Immerhin zahlt es sich nun aus, dass es mehrere Standbeine gibt. Zudem sind in den zurückliegenden Jahren Rücklagen gebildet worden, und der Landkreis gewährt Jahr für Jahr Zuschüsse. "Damit halten wir uns über Wasser", sagt Theresia Aumüller. Die Existenz der Furthmühle sei auf absehbare Zeit nicht gefährdet. Die Zeit des Stillstands wird genutzt, um die Mühle auf Vordermann zu bringen: Ein Plansichter wird ausgetauscht und der Zaun wiederhergestellt.