Egenhofen:Besinnung statt Kommerzialisierung

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Beim siebten Altbairischen Mundarttag geht es um die Ursprünge von Weihnachten

Von fabiana braunstorfer, Egenhofen

"Eine Zeitreise zu den Ursprüngen des Weihnachtsfestes" - so kündigt der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte (FBSD) den "7. Altbairischen Mundarttag" an diesem Wochenende an. Auf dem Programm stehen Musik, Bewirtung und Gespräch. Dieses Mal geht's um die Jahrtausende alte Geschichte von Advent und Weihnachten.

Der diesjährige Gast des Abends, Gerald Huber, hat sich mit dem bairischen Dialekt und Bräuchen auseinandergesetzt. Er ist BR-Hörfunkjournalist, Mitglied der Münchener Turmschreiber und Autor des Buches "12 000 Jahre Weihnachten - Ursprünge eines Festes". Um die weit zurückliegenden Anfänge, Mythen und Legenden der Weihnachtstradition dreht sich der Text - und der Vortrag am Sonntagabend. Vieles von dem, was man mit Advent und Weihnachten verbindet, reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück.

Neben Gerald Hubers Vortrag werden die "Hirangl-Musi" mit Zither, Gitarre und Akkordeon aufspielen. Auch der Veranstalter Siegfried Bradl und seine Frau Giesela sind Teil der Besetzung. Siegfried Bradl ist Volksmusikberater für den Landkreis Aichach-Friedberg und seit Oktober Vorsitzender des FBSD.

"Das Wissen über die Bräuche geht verloren", sagt Bradl. Als Volksmusikant besuche er oft Kitas und Schulen. Er möchte dem Nachwuchs die bayerische Kultur näherbringen - aber ohne "Mia san mia"-Mentalität. Für den Verlust von bayerischer Kultur bringt ein einfaches Beispiel: Wenn er 20 Kinder frage, wer Halloween und wer Allerheiligen gefeiert habe, so meldeten sich 20 bei erstem - und nur zwei dagegen bei zweitem. Dabei sei die Kultur etwas ganz wichtiges. Bradl findet, mit ihr könne man Brücken schlagen und sich respektvoll begegnen.

Das Weihnachtsfest speziell bedeutet für Bradl neben der Geburt Jesu vor allem familiäres Miteinander. Ihm habe sich die Spannung vor dem Fest als Kindheitserinnerung eingeprägt, bis die Tür zum leuchtenden Christbaum aufgehe. Der Rückzug vor und nach den Feiertagen sei wichtig. Bradl bedauert allerdings, dass das Weihnachtnachtsfest vermehrt kommerzialisiert werde. Er möchte mit seinem Engagement im Verein auch "einen Impuls geben, in einer schnelllebigen Zeit ein Stopp einzulegen".

Für Sonntag erwartet Bradl einen "netten, unterhaltsamen Abend ohne erhobenen Zeigefinger". Es scheint zu funktionieren: Die 70 Plätze sind laut Bradl schon zu großen Teilen vorher ausgebucht und viele Besucher kämen erfahrungsgemäß kommen spontan.

Der "7. Altbairische Mundarttag" des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte e.V. (FBSD) wird am Sonntag, 24. November von 19 Uhr an im Café Mahlgang der Furthmühle Egenhofen bei Odelzhausen gefeiert. Es sind Vortrag, Bewirtung und Musik geplant. Einlass ist um 18 Uhr und kostet an der Abendkasse 12 Euro.

© SZ vom 22.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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