Egenhofen:Adventliches Fest

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"Josef“ Christoph Wilhelm (von links), „Maria“ Sophie Plabst und die Hirtenkinder in der Lebenden Krippe. Das geschnitzte Christuskind ist von der Krippe der Aufkirchener Kirche ausgeliehen. (Foto: Günther Reger)

Hunderte Besucher bei Unterschweinbacher Feuerwehr

Von Ingrid Hügenell, Egenhofen

Beinahe ehrfürchtig beäugt der kleine Bub die Tiere in der Lebenden Krippe. "Ochs!" ruft der Zweijährige, und ganz sicher ist ihm egal, ob da jetzt der Heini oder der Hiasl im Stroh neben dem Esel Pepe steht. Es ist dann doch der Ochse Hiasl geworden, der den Platz in der Krippe einnehmen darf, berichtet Bernhard Breitsameter, dem beide Rindviecher gehören. Der Heini wollte nicht in den Transporter.

Solche Probleme macht Zwergesel Pepe nicht. Das Tier, das Ruth Strähhuber als Fohlen von einem Züchter gerettet hat, wo es fast verhungert wäre, steht geduldig neben dem Hiasl und lässt sich die Nase streicheln. Die Tiere sind eine Attraktion der Lebenden Krippe der Unterschweinbacher Feuerwehr, aber beileibe nicht die einzige. Sophie Plabst und Christoph Wilhelm verkörpern Maria und Josef, "eine Ehre", sagt Plabst. Sie schützt sich mit Skiunterwäsche, zwei Röcken und festen Winterstiefeln vor der Kälte. Die Hirtendarsteller sind Kinder der Feuerwehrler. Stündlich gibt es Musik, es singen und spielen die Jugendblaskapelle, der Aufkirchener Liederkranz, eine Abordnung der Blaskapelle Maisach und zum Abschluss die Blaskapelle Unterschweinbach. Hunderte Besucher kommen zu dem Adventsfest, das auch ein gesellschaftliches Ereignis ist.

Neun Hütten gruppieren sich um den Platz, in dessen Mitte ein großer, eiserner Holzofen mit Kamin aufgebaut wurde. Er wärmt sehr gut, und damit man sich nicht verbrennen kann und eine Fläche hat, auf der man seinen Teller abstellen kann, ist er von einem ringförmigen Stehtisch umgeben. Ein Stück entfernt steht ein zweiter, kleinerer Ofen, und die erwachsenen Hirten vom Burschenverein wärmen sich an einem Lagerfeuer. In den Buden werden Schupfnudeln mit Kraut, Apfelkücherl, Würste, Kuchen und Torten sowie Getränke verkauft. Außerdem gibt es, wie jedes Jahr, ein Krippenverlosung. Michael Spanruft, der Wirt des Gasthauses Bliasmeister, hat sie gestiftet. Gebaut hat sie Johann Bernhard. Zum zweiten Mal dabei ist Ingrid Axmann, die Wollmützen, selbstgestrickte Socken und Häkeldeckchen verkauft. Der Erlös aus allen Buden geht je zur Hälfte an die Feuerwehr selbst und an einen guten Zweck. Voriges Jahr hat die Stiftung Kinderhilfe 750 Euro bekommen, der Erlös der diesjährigen Veranstaltung soll dem Kinderpark Oberweikertshofen zugute kommen, einer Einrichtung der Nachbarschaftshilfe Maisach-Egenhofen, erklärt Feuerwehr-Vorsitzender Toni Kiser.

Der Platz vor dem Kriegerdenkmal, eine Kiesfläche, soll zu einem richtigen Dorfplatz umgebaut werden. Die Feuerwehr hoffe, dass auch danach noch Veranstaltungen wie die Lebende Krippe möglich sein werden, sagt Kiser.

© SZ vom 17.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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