Der Westen des Landkreises im Verkehrswegeplan:Positive Überraschung

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Drei Gemeinden hegen wieder Pläne für Umgehungsstraße

Von Manfred Amann, Landkreis

Die Aufnahme der Ortsumfahrungen der Bundesstraße 2 von Mammendorf, Hattenhofen und Althegnenberg in den Bundesverkehrswegeplan bis 2030 ist für die drei betroffenen Bürgermeister eine positive bis angenehme Überraschung, löst aber keine euphorische Hektik aus, denn vorbereitet sind die Kommunen darauf schon seit längerem. Die Gemeindechefs glauben, dass man erst einmal abwarten soll, bevor man Überlegungen anstellt, wie es nun weitergehen soll.

Der Verkehrswegeplan sei zwar nun veröffentlicht, müsse aber erst noch beschlossen werden. Außerdem könnten sich aufgrund der Stellungnahmen noch Veränderungen ergeben. Und es schwinge stets auch die "wichtige, relativierende Einschränkung" mit, dass die Projekte nur dann realisiert werden könnten, wenn auch das Geld zur Verfügung stehe, merkt Mammendorfs Bürgermeister Josef Heckl an. In einem Zeitraum von 15 Jahren könne vieles passieren, was die Umsetzung einer Planung letztlich verhindere oder zumindest stark hinauszögere: "Darauf haben wir aber keinen Einfluss".

Ob die Umfahrungen bis 2030 tatsächlich kommen, könne daher niemand verbindlich sagen. Deshalb aber die Planung zu verschleppen, sei sicherlich der falsche Weg. Für seinen Althegnenberger Amtskollegen Paul Dosch ist es "ein wichtiger Satz nach vorne, wenn wir schon mal aufgenommen sind". Gemeindechef Franz Robeller ist "grundsätzlich sehr froh darüber, Hattenhofens Ersuchen im Plan wiederzufinden". Sollte die Planung so bleiben, werde sich die Gemeinde bald erneut damit auseinandersetzen müssen. Schon in den Achtzigerjahren sei darüber diskutiert worden, allerdings sei der Verkehr damals bei weitem noch keine so große Belastung gewesen. Mittlerweile sei die Zahl der Fahrzeuge enorm gestiegen. Die Gemeinde habe vor etwa 25 Jahren eine Trasse für eine Nordumfahrung festgelegt und stets darauf geachtet, dass keine konkurrierenden Bauten dort entstehen. Angesichts der geringen Erfolgsaussichten, eine höhere Priorität eingeräumt zu bekommen, sei die Planung jedoch nicht mit Nachdruck weiterverfolgt worden. "Wir könnten dort aber schnell wieder ansetzen und die Planung fortführen", so Robeller. Die Bevölkerung würde heute sicher mitgehen, vor 30 Jahren hätten sich vor allem Geschäftsleute gesträubt, weil sie das Ausbleiben von Kundschaft befürchteten.

Heckl betrachtet die Aufnahme als wesentliche Verbesserung der Chancen, mittelfristig zum Zug zu kommen. "Von einem Merkposten wurde unser Wunsch Teil der Vorrangliste." Auch wenn das Mammendorfer Anliegen sicherlich nicht die höchste Priorität besitze, steige nun die Motivation, die 2011 angepackte Festlegung einer Südtrasse um das Freizeitgelände herum zügig fortzusetzen. Die damals auch diskutierte Nordumfahrung sei vom Tisch. In einem Jahr könnte die Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens stehen. Trassenüberlegungen gab es auch in Althegenberg schon vor Jahrzehnten, erinnert sich Dosch. Nachdem die Aufnahme in den Verkehrswegeplan aber bislang eher chancenlos gewesen sei, seien die Unterlagen in der Versenkung verschwunden. Jetzt aber werde man diese umgehend wieder herausholen.

© SZ vom 18.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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