Der Christsoziale:Der Wunschnachfolger

Lesezeit: 2 min

Werben auf dem Wochenmarkt: Dirk Flechsig (links) verteilt blaue Einkaufstaschen, Martin Eberl Flyer und Stifte. (Foto: Johannes Simon)

CSU-Fraktionsvorsitzender Dirk Flechsig will Bewährtes fortführen und Neues anpacken

Von Erich C. Setzwein

Bewährtes fortführen, Neues anpacken" ist das Motto, das CSU-Bürgermeisterkandidat Dirk Flechsig ausgegeben hat. Aus gutem Grund. Denn Flechsig will der Nachfolger des beliebten CSU-Bürgermeisters Hubert Jung werden. Dass er nicht nur in die Fußstapfen des seit 18 Jahren amtierenden Bürgermeisters treten will, sondern auch seinen eigenen Kopf hat, soll das in einer Klausurtagung entwickelte Konzept ausdrücken. Flechsig ist für viele in der CSU der Wunschnachfolger Jungs aus den eigenen Reihen. Einem anderen Bewerber, Claus Guttenthaler, ist schon vor der Nominierungsveranstaltung klar gemacht geworden, dass er keine Mehrheit bekommt.

Mit 44 Jahren kann Dirk Flechsig bereits auf 20 Jahre kommunalpolitische Erfahrung zurückblicken. Seit 14 Jahren führt er die CSU-Fraktion im Gemeinderat und hat sich in dieser Zeit auch als Brückenbauer zwischen den Fraktionen erwiesen. Auch wenn Bürgermeister Hubert Jung sich in der Regel auf "seinen Gemeinderat" verlassen kann, weil dort Entscheidungen oft in harmonischer Einigkeit fallen, die das "Regieren" erleichtern, so ist dem CSU-Bürgermeister doch sehr wohl, eine meinungsstarke Fraktion mit einem verlässlichen Vorsitzenden an seiner Seite zu wissen.

Diese, bislang ehrenamtliche Führungsverantwortung, möchte der Junggeselle Flechsig nun auch in einem Job als hauptamtlicher Bürgermeister fortsetzen. Seit 30 Jahren lebt der in Jena geborene Flechsig in der Gemeinde, kam mit 14 Jahren aus der DDR zu seiner Großmutter nach Oberbayern, machte eine Banklehre, studierte Betriebswirtschaft und gründete 1998 mit einem Partner die eigene Firma.

Im Gemeinderat wie auch als Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe, der er seit fünf Jahren ist, versucht Flechsig das "S" in CSU politisch wie ehrenamtlich zu leben. Wobei er derzeit, sehr bescheiden, betont, dass er seine Tätigkeit im Sozialdienst und seinen Wahlkampf deutlich trennt. Weil Flechsig viel mit der sozialen Wirklichkeit in der Gemeinde zu tun hat, priorisiert er auch in seinem Wahlprogramm die "besten Bedingungen für unsere Jüngsten", ohne die älteren Eichenauer zu vergessen. Aber die Betreuung in Krippe, Kindergarten und Hort und der Ausbau der Schulen sind ihm wichtig.

Da das Gemeindeleben in vielen Bereichen fast nur durch Ehrenamtliche funktioniert, möchte er dieses Engagement auch stärker belohnen. Ein "Bürgerpreis" schwebt ihm vor, eben mehr als ein warmer Händedruck bei einer Jahresversammlung.

Aus der sozialen Rolle gefallen ist Flechsig jüngst, als er an einer Podiumsdiskussion des Asylhelferkreises mit den Bürgermeisterkandidaten nicht teilnahm. Das hat ihm, wie auf Eichenaus Straßen und auf Facebook zu vernehmen ist, Unverständnis und einige Häme eingebracht. Zumindest seine Meinung ist nun bekannt, nämlich dass die Gemeinde nicht für die Asylbewerber zuständig sei.

Flechsig wird am Sonntag nicht nur mit den Stimmen von konservativen Eichenauern rechnen können, sondern auch mit jenen die sich wünschen, dass Stil und Inhalt der Politik Hubert Jungs fortgeführt werden. Die Leitlinien dieser Fortsetzungspolitik hat der Gemeinderat, dessen Mitglied Flechsig seit zwei Jahrzehnten ist, dem nächsten Bürgermeister schon längst gegeben.

© SZ vom 17.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: