Contra Stadtkultur:Mitgliedschaft ist unnötig

Warum Germering dem Verein Stadtkultur nicht beitreten muss

Von Andreas Ostermeier

Germering braucht keine Mitgliedschaft im Verein "Stadtkultur". Das, was der Verein seinen Mitgliedern bieten kann, nämlich Handreichungen und Hilfestellungen für ein Kulturleben, das besitzt die einwohnerstärkste Stadt im Landkreis Fürstenfeldbruck bereits. Sie verfügt über eine erfolgreiche, weithin bekannte Stadthalle. In der treten nicht nur Künstler auf, die man auch anderswo sehen kann, sondern auch solche, die die Halle als Alternative zu einem Auftritt in München wählen. Geführt wird die Stadthalle von einem Team, das in der Kulturszene, sei es Theater, sei es Kabarett oder Musik, gut vernetzt ist. Das zeigt auch das dicke Veranstaltungsprogramm, das es alle paar Monate gibt.

Nun mag eingewendet werden, es gehe nicht nur um kommerzielle Kulturangebote mit bekannten Namen. Doch auch was die Laienebene angeht, bietet Germering einiges. Da gibt es das Roßstall-Theater mit seinen viel beachteten Aufführungen, oder das Sinfonische Blasorchester Germering sowie die Stadtkapelle mit ihren Jahreskonzerten und anderen Auftritten. Volkshochschule und Vereine agieren als Organisatoren von Vorträgen oder vergnüglichen Abendveranstaltungen, Jugendrat und Jugendhäuser kümmern sich um kulturelle Angebote für ihre Klientel.

Zugegeben, vor allem junge Leute wünschen sich Angebote, die in Germering nicht erfüllt werden. Doch in diesen Fällen hilft auch kein Beitritt zum Verein Stadtkultur. Dafür braucht es vielmehr eine Fahrkarte in die nahe gelegene Landeshauptstadt, die mit Bars, Kneipen und Klubs ein Nachtleben bietet, das es in Germering nie geben wird.

© SZ vom 17.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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