Contra Feuerwerksverbot:Lediglich eine Alibi-Idee

(Foto: SZ)

Solange an 365 Tagen die Devise gilt, freie Autofahrt für freie Bürger, sollte auch jeder einmal im Jahr böllern dürfen

Von Peter Bierl

Global denken, lokal handeln, lautet eine gute alte Devise der Umweltbewegung. Vor Ort den Verbrauch von Flächen, Energie und Rohstoffen drastisch zu senken und auf Solar- und Windkraft umzusteigen, das wäre richtig gut. Eine echte Wende findet aber nicht statt, am wenigsten im Landkreis Fürstenfeldbruck, auf Wachstum programmiert, eine der reichsten Gegenden der Republik, deren Bewohner so viele Autos besitzen, dass alle auf den Vordersitzen Platz finden. Das von Kommunalpolitikern großspurig verkündete "Ziel 21", die Versorgung aus regenerativen Energien bis 2030, ist gescheitert. Statt dessen gibt es Vernetzung ohne Ende, Fair-Trade-Kommunen, Stadtradeln, neue Posten und Positionen. Das Silvesterfeuerwerk einzuschränken, und zwar aus Gründen des Umweltschutzes, fällt in die Kategorie der Alibiveranstaltungen und Ersatzhandlungen. Solange an 365 Tagen die Devise gilt, freie Autofahrt für freie Bürger, egal ob mit Diesel-, Benzin- oder Elektrokutsche, solange soll jeder einmal im Jahr böllern dürfen.

© SZ vom 15.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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