Bücher sind noch immer beliebte Weihnachtsgeschenke, deswegen wirkt sich der vorweihnachtliche Kaufwahn auch vor allem positiv auf die Verkaufszahlen des Buchhandels aus. Fast 20 Prozent des Jahresumsatzes, so die Puchheimer Buchhändlerin Nicola Bräunling, werde in der Adventszeit erzielt. Das mache das Weihnachtsgeschäft essenziell für sie wie die ganze Branche. Die Verkaufszahlen blieben dabei Jahr für Jahr gleich hoch und das, obwohl Bücher preisgebunden sind und deswegen zur besinnlichen Zeit nicht mit Rabatten und Aktionen beworben werden können.
Obwohl die Verkaufszahlen in der Vorweihnachtszeit ohnehin schon sehr gut sind, lassen sich manche Geschäfte dennoch etwas Besonderes einfallen, um Kunden in den Laden zu locken. Der Buchladen Olching nimmt beispielsweise am Olchinger Aufleuchten teil. Dabei werden Kunden einen Abend lang mit Punsch und Plätzchen im Laden empfangen. Auch weihnachtliche Musik für die richtige Stimmung darf nicht fehlen. Für Aktionen wie Leseabende oder Buchpartys, so Mitarbeiterin Katja Sauermann, sei aber keine Zeit. Dem schließen sich Bräunling und Katrin Schmidt, Inhaberin der Buchhandlung Lesezeichen in Germering, an. Diese Jahreszeit sei auch ohne Veranstaltungen schon stressig genug. Aber auch die richtige Beratung gehört dazu. Zusätzlich gibt es "Empfehlungsregale" und Geschenketipps der Mitarbeiter. Bücher, so Sauermann, kaufe eigentlich jeder für Kollegen, Freunde oder Verwandte. Oft würden sie noch zusätzlich zu den anderen Geschenken gekauft. "Bewusst erziehende Eltern schenken Bücher, damit es eben nicht nur das neuste Computerspiel gibt", erklärt sie. Dem stimmt auch Schmidt zu: "Sogar Kinder kaufen für ihre besten Freunde."
Bräunling macht noch eine andere Beobachtung. Während sie das Jahr über vor allem Kundinnen in ihrem Laden hat, kommen in der Vorweihnachtszeit auch viele Männer. Wahrscheinlich, um für ihre Frauen einzukaufen, mutmaßt sie. Bräunlings Meinung nach eignen sich Bücher auch sehr gut als Geschenk, weil es eine sehr große Auswahl gibt. Die Themen können auf die Hobbys und Leidenschaften der Empfänger abgestimmt werden, deswegen sei für jeden Geschmack etwas dabei. Sauermann ist der gleichen Ansicht. "Man schenkt ja nur etwas, was man auch selbst mag, deswegen ist es sehr persönlich", findet sie.
Gekauft werden dann neben Belletristik vor allem Reiseführer und Sachbücher. Zusätzlich seien auch Kinderbücher und Bildbände besonders beliebt als Weihnachtsgeschenk unter dem Baum. Auf den Preis werde von den Käufern eher weniger geachtet: "An Weihnachten will man auf höherem Niveau kaufen als sonst", so Bräunling. Dann darf es auch mal etwas hochpreisiger sein.