Brucker-Land-Projekt:Der Landkreis blüht auf

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Bienen sollen wieder mehr Nahrung finden. Deshalb startete das Projekt "Brucker Land blüht auf". (Foto: Caroline Seidel /dpa)

Gemeinden wollen Blumen anpflanzen, damit Insekten Nahrung finden. Besonders ehrgeizig ist Emmering.

Von Manfred Amann, Emmering

Das vom Brucker Forum und von der Solidargemeinschaft Brucker Land angestoßene Projekt "Brucker Land blüht auf" ist bei den Kreiskommunen auf positive Resonanz gestoßen. Wie Margit Pesch von Brucker Land, bei der die Fäden für die Planung des Projektes zusammenlaufen, verrät, bekundeten mittlerweile sieben Gemeinden ihre Teilnahme. Dazu gehört auch Emmering, das nach einstimmigem Beschluss des Umweltausschusses nicht nur teilnehmen, sondern gerne "Mustergemeinde" werden möchte.

Auch in der Emmering sollen auf öffentlichen Grünflächen künftig vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein Gräser und Blumen blühen, um so dem bedrohlich angestiegenen Insektenschwund entgegenzuwirken, erläuterte Ottmar Altbauer den von der Fraktion der Freien Wähler eingereichten Antrag. Das Projekt sei auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, es würden also Flächen geschaffen, die jedes Jahr wieder aufwachsen und so Lebensraum und Nahrung für Insekten bieten. Das für eine nachhaltige Bepflanzung und für die Pflege der Blühflächen notwendige Knowhow könne man durch die Teilnahme am Projekt "Brucker Land blüht auf" erwerben. Mitarbeiter des Bauhofs hätten schon Erfahrung mit Blühstreifen, könnten sich aber in Begleitung eines Fachmanns quasi fortbilden und so in der Gemeinde als "Multiplikatoren" dienen, denn das Projekt sei auch als Motivation für Landwirte und Gartenbesitzer gedacht, so der Umweltreferent.

Bis Samstag können sich interessierte Kommunen noch für das Projekt anmelden

Besser als nur teilzunehmen, wäre es aber, als Pilotgemeinde ausgewählt zu werden, warb Altbauer, denn dann könnte man auf eigenen Flächen die Entwicklung von der Aussaat bis zur Blüte beobachten und die notwendigen Pflegeschritte erlernen. Als normaler Teilnehmer erfahre man nur, wie es in einer Nachbarkommune laufe, in der andere Bodenverhältnisse gegeben seien. "Und am Geld sollte es auch nicht scheitern", befand Altbauer, alle Teilnehmer zusammen müssten 1400 Euro aufbringen. Sollte Emmering Pilotgemeinde werden, kämen noch 2800 Euro dazu.

Auch wenn im Haushalt kein Geld eingestellt sei, "könnte ich es aus dem Umwelttopf nehmen", bot der Referent an. Wie der zweite Bürgermeister Christofer Stock (CSU), der die Sitzung leitete, darlegte, gibt es in Emmering etwa ein Dutzend Flächen unterschiedlicher Größe und Bodenverhältnisse, die sich für "Blühwiesen" eigneten, zum Beispiel am Rathaus, bei der Amperhalle, beim Kinderhaus an der Amper, am Sportgelände und "der wohl größte Streifen" entlang der erst kürzlich ausgebauten Straße Am Lauscherwörth. "Letztere Fläche würde sich gut für ein Pilotprojekt eignen", glaubt Altbauer und schlug vor, diese auch dafür anzubieten.

Ob Emmering tatsächlich zur Mustergemeinde erkoren werde, sei aber nicht sicher. Laut Margit Pesch wollen auch Fürstenfeldbruck und Adelshofen diese Rolle übernehmen. Welche Kommune den Zuschlag bekommt, entscheidet der Grünplaner Reinhard Witt aus dem oberbayerischen Ottenhofen, der das Projekt seit Beginn begleitet. Bis Samstag, 14. April, können sich Kommunen noch bei Margit Pesch unter Telefon 08142/654 43 16 anmelden. In der "Mustergemeinde wird dann gezeigt, wie die Einsaat erfolgen soll und wie sicher gestellt werden kann, dass sich die Blühwiese so entwickelt, dass sie jedes Jahr wieder zum Rückzugsraum und zur Nahrungsquelle für Insekten und Kleingetier wird.

© SZ vom 12.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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