Bilanz:Deutlicher Anstieg der Straftaten

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Laut Statistik verzeichnet die Polizei für das Jahr 2016 eine Zunahme der Kriminalität um 15 Prozent. Vor allem Diebstähle, Körperverletzungen und Rauschgiftdelikte treiben die Zahl in die Höhe

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Die Zahl der Straftaten im nördlichen Oberbayern ist im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. Das gilt auch für den Landkreis Fürstenfeldbruck, wie die Statistik zeigt, die das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord in Ingolstadt jetzt vorgelegt hat. Demnach wurden im Jahr 2016 zwischen Moorenweis und Germering 8325 Straftaten begangen, fast 1100 mehr als im Jahr davor. Das entspricht einem Anstieg um 15 Prozent. Vor allem bei den schweren Diebstählen, zu denen Einbrüche gehören, den Körperverletzungen sowie den Rauschgiftdelikten verzeichnet die Polizei erhebliche Zuwächse. Fast 5000 Straftaten konnten aufgeklärt werden.

Am meisten in Atem gehalten wurde die Polizei im vergangenen Jahr wohl durch einen Brandstifter, der in den Monaten Juli und August eine Reihe von Autos anzündete. Schlagzeilen machten auch der Absturz eines Flugzeugs bei Jesenwang, der zwei Menschen das Leben kostete, und die Tötung einer Frau durch ihren Partner in einem Ortsteil von Maisach.

Doch es sind nicht diese Fälle, die in der Polizeistatistik besondere Spuren hinterlassen. In dieser schlagen sich vielmehr die Fälle der Alltagskriminalität nieder, beispielsweise Diebstähle, mit knapp 31 Prozent das Hauptdelikt, Betrügereien oder Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Rauschgiftdelikte haben einen Anteil von etwa acht Prozent an den Straftaten, gestiegen sind sie um gut 200. Die Zahl der Wohnungseinbrüche - sie gehören zu den schweren Diebstählen - ist von 73 im Jahr 2015 auf 138 im vergangenen Jahr gestiegen (ihr Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 1,7 Prozent). Größer geworden ist auch die Zahl der Betrugsdelikte - von 864 (2015) auf 941 (2016). Zu diesem Bereich gehören auch viele Fälle der Internetkriminalität. Stark zugenommen, nämlich um 219 Fälle, haben auch die Körperverletzungen. 13 Prozent der Straftaten lauten auf dieses Delikt, das auch schon von 2014 auf 2015 angestiegen ist.

Rückläufig waren dagegen die Straftaten, die nur von Ausländern begangen werden können, nämlich Verstöße gegen Aufenthalts- oder asylrechtliche Bestimmungen. Die Anzahl dieser Delikte sank laut Statistik von 67 im Jahr 2015 auf 61 im vergangenen Jahr.

Trotz des erheblichen Anstiegs der Zahl der Straftaten gehört der Landkreis Fürstenfeldbruck zu den sichersten Gegenden im ohnehin sicheren Freistaat. Für solche Aussagen misst die Polizei die Belastung der Bevölkerung durch Straftaten. Dazu erstellt sie für jeden Landkreis sowie jede kreisfreie Stadt eine Häufigkeitszahl, die die Straftaten pro 100 000 Einwohner angibt. Die Häufigkeitszahl für den Landkreis Fürstenfeldbruck beträgt 3900 und liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt von Oberbayern-Nord (4286) sowie dem Durchschnitt von ganz Bayern (6871).

Die Polizei im Landkreis konnte im vergangenen Jahr zudem ihre Aufklärungsquote um 0,9 Prozent steigern. Fast 60 Prozent aller Straftaten wurden aufgeklärt. Am erfolgreichsten war die Polizei in der Kreisstadt, sie fand in mehr als 64 Prozent der Fälle einen Täter. Geringer lag die Quote in Germering (61,2 Prozent), Olching (56,1) und Gröbenzell (55,1).

Neben einem Überblick über die Kriminalität enthält die Polizeistatistik auch Daten zu den Verkehrsunfällen. Hierbei zeigt sich, dass die Anzahl der Unfälle in fast allen Inspektionsbereichen zugenommen hat, lediglich Gröbenzell verzeichnete im Jahr 2016 weniger Verkehrsunfälle als im Jahr davor. Bei den Unfällen wurden insgesamt drei Menschen getötet.

© SZ vom 11.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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