Biburg:Ein Trio als Vorstand

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Sie führen die Jungen Freien Wähler: Vorsitzender Stefan Weinberger (v. li.), Stellvertreterin Patrizia Krauß und Kassier Charalabos Konstantinidis. (Foto: Erich C. Setzwein)

Junge Freie Wähler gründen ihren ersten Kreisverband

Von Erich C. Setzwein, Biburg

Sie wollen diskutieren, sich einmischen, sie wollen jungen Menschen eine politische Plattform ohne Parteibuchzwang bieten und sie wollen wie alle jungen Erwachsenen Spaß haben. Das alles organisiert in einem Verein der Jungen Freien Wähler, deren Fürstenfeldbrucker Kreisgruppe sich am Mittwochabend im Allinger Ortsteil Biburg gegründet hat. Wie erwartet wurde Stefan Weinberger von den insgesamt sechs Wahlberechtigten zum Vorsitzenden gewählt.

Weinberger, promovierter Geowissenschaftler aus Fürstenfeldbruck und derzeit Manager in einer Softwarefirma, ist mit 31 Jahren das jüngste Vorstandsmitglied, seine Stellvertreterin Patrizia Krauß aus Puchheim ist 34 und der Kassier Charalabos Konstantinidis 32 Jahre alt. Lange wird das Vorstandstrio nicht amtieren können, denn nach den Statuten der Jungen Freien Wähler ist mit 36 Jahren Schluss in der Jugendorganisation. Aber länger als eine Wahlperiode, also zwei Jahre, wollen Weinberger und sein Team ohnehin nicht die Führungsaufgaben übernehmen, wie der Vorsitzende schon vor der Gründungsversammlung sagte und dies auch am Mittwochabend wiederholte. "Wir wollen die Ämter möglichst schnell an jüngere Leute abgeben, die wir erst einmal anwerben müssen", sagte Weinberger und gab damit das erste Ziel vor.

Wie das passieren soll, mit welchen Anreizen die vierte politische Jugendorganisation im Landkreis nach Junger Union, Jungen Sozialdemokraten und der Grünen Jugend Nachwuchs locken und an sich binden will, das zeigte Markus Erhorn auf. Er ist Bezirksvorsitzender der Jungen Freien Wähler in Oberbayern, kommt aus dem Kreis Dachau und sagte in der mit einiger Freier-Wähler-Prominenz aus dem Landkreis und der Region durchsetzten Versammlung, dass junge Leute vor allem an politischen Hintergrundinformationen sowie an allen Wahlthemen Interesse zeigten. Politische Bildungsveranstaltungen seien gefragt und durch die den Jungpolitikern zur Verfügung stehenden staatlichen Fördermittel sei es möglich, unter anderem Studienreisen in die Bundeshauptstadt Berlin anbieten zu können. Auch werde es geschätzt, wenn man sich bei Diskussionen mit anderen politischen Organisationen wie der JU oder den Jusos austauschen könne. In der Politik agierten die jungen Politiker sachorientiert, "wir sind die Brückenbauer". Der Bezirksverband jedenfalls unterstütze den Aufbau der neuen Kreisgruppe nach Kräften, versprach Erhorn.

Dass aus seiner Idee nun etwas geworden ist, darüber freute sich Michael Leonbacher. Als Kreisvorsitzender der Freien Wähler hatte der heutige Fraktionssprecher im Kreistag zusammen mit Hans Friedl, damals Geschäftsführer des Kreisverbands und heute dessen Vorsitzender, die Gründung anzuschieben versucht, wie der sagte. Es sei schön, dass es nun unter Friedl gelungen sei. Bei der Vorstandswahl des FW-Kreisverbands vor anderthalb Jahren war Weinberger zum Beisitzer gewählt worden und bekam damals den klaren Auftrag, sich um die Gründung der Jugendorganisation zu kümmern. Die Vorbereitungszeit benötigte fast ein Jahr, um zumindest ein Dutzend Interessenten anzusprechen. Unter anderem hatte sich Mammendorfs Bürgermeister Josef Heckl bereit erklärt, "notfalls" für einen Vorstandsposten zu kandidieren. Seine Nominierung war, wie sich am Mittwoch zeigte, nicht mehr nötig, weil sich die Mindestanzahl für die Vereinsgründung gefunden hatte.

© SZ vom 04.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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