Bereits 15 Todesfälle:Kaninchenseuche im Landkreis

Brucker Tierfreunde verhängen Aufnahmestopp für Auffangstation

Die Tierfreunde Brucker Land warnen vor der tödlichen Kaninchenseuche RHD-2, einer der gefährlichsten Kaninchenseuchen, auch Chinaseuche genannt. Die erst seit wenigen Jahren in Europa auftretende Viruserkrankung führt bei fast allen betroffenen Kaninchen zum (meist plötzlichen) Tod, andere Tierarten sind nicht davon betroffen. Auch in der Tierauffangstation der Tierfreunde sind 15 von 35 Kaninchen erkrankt. Der Verein hat deshalb einen Aufnahme- und Abgabestopp verfügt. Die Tierfreunde empfehlen allen Kaninchenhaltern eine Impfung, allerdings ist der Impfstoff schwer erhältlich. Das liege vermutlich daran, dass die Erkrankung noch nicht sehr lange in Deutschland auftrete, erklärt Peter Minderlein, Ehemann der Vorsitzenden Heidi und selbst sehr engagiert in dem Verein. So wurde das Virus erstmals im Oktober 2013 in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. 2016 hat es deutschlandweit seinen bisherigen Höhepunkt erreicht. Wie Minderlein erläutert, versterben die Kaninchen innerhalb weniger Stunden nach Entdecken der Symptome. Dazu können Appetitlosigkeit, Fieber, Untertemperatur, schnelle Atmung, Kraftlosigkeit, Gelbsucht und Krampfen zählen. Oft würden aber auch gar keine Anzeichen beobachtet. "Es ist eine Art inneres Verbluten, die inneren Organe versagen." Eine Übertragung erfolgt von Tier zu Tier, durch Insekten, Personen, Futter, Gegenstände oder durch Tröpfcheninfektion über die Luft. Meldepflichtig sei die Seuche nicht. Die Tierfreunde haben aber das Veterinäramt sowie benachbarte Tierschutzvereine benachrichtigt.

© SZ vom 27.04.2017 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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