Beinahe zärtliches Verhältnis:Die Leihgeberin

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Rita Ring ist Vorsitzende der Moor-Stiftung. (Foto: Günther Reger)

Rita Ring stellt einige Gemälde aus ihrem Besitz zur Verfügung

Zu ihren Henrik-Moor-Bildern hat Rita Ring ein beinahe zärtliches Verhältnis. Nun, da die Bilder vor zwei Wochen von einem Kurier sicher verpackt, abgeholt und ins Stadtmuseum gebracht wurden, erfasst die Gernlindnerin doch etwas Wehmut. "Abends beim Schlafengehen fällt es mir besonders auf. Da fehlt das gewohnte Bild", erzählt Ring. Schlimm sei das aber keineswegs, denn in ihrem Privatbesitz befinden sich zahlreiche Werke des Künstlers. Im Haus habe sie einfach ein wenig umgehängt und die entstandene Lücke mit einem anderen Bild gefüllt.

Für die Retrospektive habe Ring dem Museum "so einige Werke" als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Darunter auch die Bilder "Morgen im Moor" (1925) und "Kinder in der Sonne". Es zeigt eine Mutter, wahrscheinlich Moors Ehefrau Eugenie, umgeben von vier nackten Kindern. Moor hat seine Familie öfter auch in solchen intimen Momenten gemalt. Zufällig stellte sich bei der Restauration des Bildes heraus, dass sich dahinter noch ein weiteres Bild ohne Keilrahmen befand. "Ich bin sehr neugierig darauf, wie die Bilder gemeinsam mit den anderen wirken werden. Ob sie nach Sujets oder eher nach Stilphasen geordnet wurden", erzählt Ring. Für einen privaten Leihgeber sei das immer spannend. Darüber hinaus freue sie sich, ihren Teil zur Ausstellung beizutragen. Nicht zuletzt spielt dabei auch ihre tiefe und jahrzehntelange Freundschaft zu Anita Moor eine Rolle, der 2001 verstorbenen Tochter des Malers. Sie war es auch, die Ring die Bilder vermachte und den schriftlichen Nachlass der Familie überließ. Darüber hinaus ist Ring Vorsitzende der 2013 gegründeten "Henrik und Emanuel Moor Stiftung", deren Anliegen es ist, die Werke der Künstler-Brüder zu bewahren.

© SZ vom 07.05.2016 / Laha - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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