Bauvorhaben:Landratsamt braucht mehr Platz

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Die Kreisbehörde benötigt immer mehr Mitarbeiter, doch die müssen irgendwo unterkommen. Eine Machbarkeitsstudie schlägt nun vor, die Registratur in ein neues Gebäude auszulagern und so Raum für weitere Büros zu schaffen. Auch an ein Parkdeck ist gedacht

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Das Landratsamt in Fürstenfeldbruck ist mittlerweile viel zu klein. Die Platzprobleme spitzten sich zuletzt durch die Einstellung weiteren Personals als auch durch die seit Jahren währenden Sanierungsarbeiten im Hauptgebäude weiter zu. Landrat Thomas Karmasin (CSU) möchte deshalb im westlichen Bereich des Grundstücks ein neues Gebäude mitsamt Parkdeck errichten lassen.

Am Mittwoch stellte er das Vorhaben in einem Pressegespräch vor. Eine Machbarkeitsstudie des Büros g.h.k. architekten zeigt, dass hinter dem Westflügel des Landratsamtes Richtung Erlöserkirche ein Gebäude Platz finden könnte, das die derzeit im Erdgeschoss des Westflügels untergebrachte Registratur aufnehmen könnte. Das wäre die sogenannte "kleine Lösung". Die "große Lösung" beinhaltet laut Kreisbauamtsleiter Axel Schuhn zudem ein zweigeschossiges Parkdeck, auf dem dann das dreistöckige Registraturgebäude errichtet werden könnte. Das Vorhaben soll drei Millionen Euro kosten, die Kreisgremien müssen es genehmigen.

Wegen der zusätzlichen Aufgaben, der sich die Behörde vor allem bei der Aufnahme von Asylbewerbern stellen musste, wurden in diesem Jahr 40 neue Stellen besetzt. Auch für das nächste Jahr möchte Karmasin etwa 30 weitere Stellen genehmigen lassen. Auch wenn dem Landkreis seit einem halben Jahr keine neuen Migranten mehr zugewiesen wurden, heiße das nicht, dass die Aufgaben abnähmen. "Sie wandeln sich", so Karmasin. Doch die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter bleibe weiterhin hoch: "Das ist nach innen sehr viel mehr Stress, als man nach außen wahrnimmt."

Insgesamt sind 450 Mitarbeiter im Hauptgebäude und im Service-Ei genannten Bürgerservicezentrum beschäftigt. Das Service-Ei, ein ellipsenförmiger Bau direkt an der Münchner Straße, ist seit 2002 in Betrieb und war politisch heftig umstritten, weil von manchen als zu teuer erachtet. Später hatte Karmasin einmal gesagt, es wäre sinnvoll gewesen, es gleich höher zu bauen. Immerhin konnten so Mitarbeiter, die zuvor andere Büros im Stadtgebiet hatten beziehen müssen, zurückgeholt werden. Eine solche Situation möchte der Landrat nicht mehr haben, denn "die Einheiten des Hauses quer über die Stadt zu verteilen, ist nicht gut".

Übergangsweise freilich müssen dennoch zusätzliche Räume angemietet werden, denn "alle bestehenden Möglichkeiten im Haus sind ausgereizt", sagt Karmasin. Zudem wird das 1973 eingeweihte Hauptgebäude bereits seit neun Jahren abschnittsweise saniert. Begonnen hatte die Instandsetzung mit der Dachsanierung, dabei wurden auch die Terrassenflächen des stufenweise nach oben schmäler werdenden Bauwerks zu Flachdächern umgebaut und die massiven Betonbrüstungen an den ehemaligen Terrassen abgerissen. Später erhielt das Gebäude neue Fenster. Das Innere wurde nach und nach "vollkommen entkernt", erläutert Axel Schuhn, vom obersten Stockwerk arbeiten sich die Bauarbeiter nach unten. Ein Teilbereich nach dem anderen ist an der Reihe und erhält neue Elektroleitungen, IT-Verkabelung, Lüftung und vor allem Brandschutz. Die Büros wurden verkleinert und mit satiniertem Glas vom Flur abgetrennt, zusätzliche Besprechungsräume wurden so geschaffen. Die Farbe rot, die auch die Fensterlaibungen außen ziert, findet sich nun auch in den Gängen zu den Büros wieder. Es wird noch drei bis vier Jahre dauern, bis das Landratsamt fertig saniert ist, erst zwei Drittel der Arbeiten sind erledigt.

Könnte man nun sämtliche Akten in ein eigenes Gebäude auslagern, könnte man am Ort ihrer bisherigen Unterbringung Platz für 32 Arbeitsplätze schaffen, so Schuhn. In diesem Zusammenhang soll dort, wo schon jetzt im Westteil des Grundstücks 29 Parkplätze vorhanden sind, ein zweigeschossiges Parkdeck mit 72 Stellplätzen entstehen. Zwar sei das Landratsamt gut an den ÖPNV angebunden, sagt Wolfgang Kaufmann, Leiter Zentraler Service im Landratsamt, dennoch seien Mitarbeiter auf ihre Autos angewiesen, etwa Mütter, die in Teilzeit arbeiteten und dann ihre Kinder aus dem Kindergarten abholten. Man brauche hier mehr Varianten, um ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben.

© SZ vom 06.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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