Bau:Architektonischer Abschluss

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Am Kleinen Stachus in Germering wird die Grundsteinlegung für ein mehrstöckiges Büro- und Geschäftshaus gefeiert. Das Gebäude soll den urbanen Charakter des Platzes befördern

Von Andreas Ostermeier, Germering

Es ist eine große und tiefe Baugrube, die momentan an der Südostecke des Kleinen Stachus in Germering zu sehen ist. Mehrere hohe Kräne markieren sie weithin sichtbar. Die Ränder der Grube sind mit Stützwänden gegen herabrutschende Erde gesichert. Auf dem Areal soll in den kommenden 15 Monaten ein mehrstöckiges Büro- und Geschäftshaus entstehen, in dem auch eine Kindertagesstätte Platz finden soll. Der erste Mieter ist auch schon gefunden, es ist die Germeringer Firma Docuware, die vom Therese-Giehse-Platz dorthin umzieht. Das neue Gebäude bildet den Schlussstein der Bebauung rund um den Kleinen Stachus, den die Stadt Germering vor drei Jahren hat umbauen lassen.

Mehrere Meter unter dem Niveau der Planegger Straße standen am Mittwochnachmittag Vertreter der Stadt und des Projektentwicklers Ehret und Klein aus Starnberg sowie Nachbarn und Investoren, um den Grundstein für das Gebäude zu legen. Zuschauer waren zudem die Bauarbeiter, die gleich neben der Baustelle in Containern wohnen. Germerings Zweiter Bürgermeister Wolfgang Andre sagte, mit der Errichtung des Gebäudes finde die Neugestaltung des Kleinen Stachus ihren Abschluss. Zudem belebe das neue Haus den zentralen Platz weiter, denn neben vielen Arbeitsplätzen findet auch eine Kindertagesstätte Platz in dem Gebäude. Auch erinnerte Andre an die langen und zahlreichen Diskussionen über den Umbau und die Gestaltung des Kleinen Stachus.

Die Baugrube an der Südostecke des Kleinen Stachus in Germering. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Geschäftsführer Stefan Klein bedankte sich bei den Vertretern der Stadt. Das Rathaus habe das Vorhaben von Anfang an sehr unterstützt und befördert. Allerdings habe es auf Bauherrenseite einige Zeit gedauert, bis die verschiedenen Besitzer der nötigen Grundstücke von dem Vorhaben überzeugt gewesen seien. Jürgen Biffar von der Firma Docuware betonte, wie wichtig das neue Gebäude für die Entwicklung seiner Firma sei. Mit dem Umzug in größere Räume seien die Voraussetzungen geschaffen, am Standort in Germering bleiben zu können.

Nach den Reden wurde die Zeitkapsel gefüllt, die anschließend in den Grundstein einbetoniert wurde. In die metallene Zeitkapsel kamen Geldstücke, eine Kopie des Bauplans, eine Urkunde mit den Unterschriften von Andre, Biffar, Klein und dem zweiten Geschäftsführer Michael Ehret sowie eine aktuelle Ausgabe der Fürstenfeldbrucker SZ. Unter mehreren Kellen Mörtelmasse verschwand die Kapsel im Boden.

Das neue Gebäude soll zum Kleinen Stachus hin fünf Geschosse haben. Entlang der Planegger Straße wird das etwa 38 Meter lange Haus mit vier Geschossen etwas niedriger. Auch hin zur evangelischen Kirche, dem unmittelbaren Nachbarn in der Hartstraße wird das Gebäude niedriger. Unter dem Haus wird sich eine Tiefgarage befinden, die auch Ladestationen für Besitzer von Elektroautos aufweisen soll. Voraussichtlich gegen Ende des ersten Quartals 2020 soll das Gebäude stehen. Dann will die Firma Docuware einziehen. Sie mietet sämtlichen Büroraum in dem neuen Haus. Zudem gibt es im Erdgeschoss Platz für Einzelhandelsgeschäfte und die Kindertagesstätte.

Zu den Gästen der Grundsteinlegung am Kleinen Stachus gehören unter anderen (stehend v.l.): Geschäftsführer Michael Ehret, Zweiter Bürgermeister Wolfgang Andre, Michael Berger und Jürgen Biffar von Docuware, Geschäftsführer Stefan Klein sowie (sitzend) Polier Tom O'Malley. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Errichtung eines Gebäudes an dieser Stelle ist von der Stadt gefördert worden. Bereits bei der Planung des neuen Platzes befürworteten Stadträte ein Haus an der Ecke Planegger/Hartstraße, um eine urbane Gestaltung zu erreichen. Auch die beiden von der Stadt beauftragten Planerinnen zeichneten in die Pläne ein Gebäude ein. Um ein größeres Bauvolumen und einen urbanen Charakter zu erreichen, stimmten die Stadträte auch einer Überschreitung der Baugrenzen zu. Diskutiert wurde auch darüber, ob in dem Haus auch Wohnungen sein sollten. Wegen des Bedarfs an Wohnraum wurde einige Zeit befürwortet, 29 verschieden große Wohnungen im Plan zu berücksichtigen. Aus dem geltenden Plan wurden die Wohnungen aber wieder gestrichen. Erstens kann die Firma Docuware den dafür vorgesehenen Platz gut selbst nutzen, zweitens sah die Germeringer Bauverwaltung ein der gewerblichen Nutzung vorbehaltenes Gebäude als dem Standort in der Innenstadt angemessener an, wie Baustadtrat Jürgen Thum sagte.

© SZ vom 30.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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