B 2 bei Bruck:Ende einer Unfallstrecke

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Sie gilt als eine der gefährlichsten Straßen im Landkreis: die Bundesstraße 2 am Hoflacher Berg. Jetzt soll sie begradigt werden.

Petra Fröschl

Der unfallträchtige Abschnitt der B 2 zwischen dem Hoflacher Berg und Fürstenfeldbruck kann ausgebaut werden. Nach längerem Ringen um die restlichen Grundstücke, die für die 3,5 Millionen Euro teure Baumaßnahme nötig sind, haben das Staatliche Bauamt Freising und die betroffenen Landwirte eine gütliche Einigung erzielt. Noch in dieser Woche werden die ersten Bäume gefällt, im Juni gehen dann die eigentlichen Arbeiten los. Bis der Verkehr Mitte 2013 über die begradigte Bundesstraße fließt, müssen sich die Pendler auf Beeinträchtigungen einstellen.

Gefahrenstellen wie die Abfahrt Wagelsried sollen bald der Vergangenheit angehören. (Foto: Günther Reger)

Schon lange verfolgt das Bauamt das Ziel, den 2,4 Kilometer langen, kurvigen Straßenabschnitt zu entschärfen - auch um Bruck besser an die A 99 anzubinden. Eigentlich sollten bereits 2010 die Bagger anrollen, doch das scheiterte am Widerstand von Landwirten. Für die Bereitstellung ihrer Flächen - die meisten vorübergehend für ein Jahr, ein kleiner Teil auf Dauer - verlangten sie eine höhere Entschädigung, als die Freisinger Behörde zu zahlen bereit war. Das Bauamt veranlasste daraufhin ein Planänderungsverfahren, das ihm notfalls die rechtliche Grundlage für eine Besitzeinweisung gegeben hätte.

Doch wie Behördenleiter Peter Weywadel der SZ bestätigte, wurde vor der Enteignungsbehörde, dem Landratsamt Fürstenfeldbruck, kürzlich eine gütliche Einigung erzielt. "Beide Seiten mussten sich aufeinander zu bewegen", sagte Weywadel. Er ist mit dem Kompromiss zufrieden: "Eine gütliche Einigung war immer unser Bestreben." Die Straßenbauer können damit loslegen. Das Terrain haben sie bereits abgesteckt, noch in dieser Woche soll mit den Rodungen begonnen werden. Laut Bauleiter Sebastian Müller müssen vor allem auf der Südseite der B 2, wo ein Geh- und Radweg geplant ist, Bäume gefällt werden. Die Maßnahme wird sich bis 29. Februar hinziehen.

An einem Samstag, voraussichtlich am 4. Februar, muss der Verkehr wegen einzelner Fällungen immer wieder kurz angehalten werden, sonst gibt es keine Beeinträchtigungen. Nach den Rodungen bekommen die Archäologen drei Monate Zeit für Bodenuntersuchungen. Laut Müller hat das Landesamt für Denkmalpflege mehrere relevante Verdachtsflächen festgestellt, auf denen Erde ausgehoben wird. "Großartige Funde erwarten wir uns aber nicht", sagte Müller. Im Juni starten dann die eigentlichen Arbeiten: Zunächst wird südlich der B 2 eine zweispurige Behelfsumfahrung eingerichtet, auf der Tempo 50 gilt. Zwei bis drei Monate später soll der Verkehr darauf umgelegt werden. "Das ist ein immenser Aufwand", sagte Müller. Dann erst wird die Bundesstraße teils auf, teils neben der bestehenden Trasse komplett neu angelegt: Kurven werden begradigt und Kuppen entfernt, die Breite bleibt mit 7,5 Metern in etwa gleich. "Wir hoffen, dass die neue B 2 bis Ende des Jahres 2012 fertig ist", sagte Müller.

Anfang des Jahres 2013, wenn der Verkehr über die neue B 2 fließt, werde dann die Behelfsumfahrung zum Geh- und Radweg umgebaut. Ob sich der Zeitplan einhalten lässt, hängt sehr von der Witterung ab.

© SZ vom 24.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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