Autoverkehr:Alling will Durchgangsverkehr abbremsen

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Im Gemeinderat gibt es Forderungen nach mehr Rotphasen auf der Gilchinger Straße. Das lehnt die staatliche Baubehörde jedoch ab

Von Manfred Amann, Alling

Die Verkehrsentwicklung auf der Gilchinger Straße am südlichen Ortseingang von Alling bereitet den Ortspolitikern Kopfzerbrechen. Es wird befürchtet, dass der zumindest zu Stoßzeiten schon dichte Verkehr noch erheblich zunehmen wird, wenn die Ortsumfahrung von Gilching erst einmal gebaut ist. Das Planfeststellungsverfahren ist bereits abgeschlossen und mit dem Bau soll bald begonnen werden. Auch Mautflüchtlinge könnte es mehr geben, die von der Lindauer Austobahn über Alling und die Bundesstraße 2 zur A 8 gelangen wollen. Einige Gemeinderäte wollen daher, dass der Verkehr schon vom Ortsschild in Höhe des Gewerbegebietes an zu langsamerem Fahren angehalten, möglicherweise auch gezwungen wird, sodass in Höhe der Zufahrt zu den Einkaufsmärkten und bei den Einmündungen von Steinlacher Weg und Waldstraße Unfallgefahren möglichst ausgeschlossen werden.

Doch das Straßenbauamt Freising schätzt die Situation offensichtlich weniger problematisch ein. Daher wünschen sich Ratsmitglieder, dass Planer und Gemeindeverwaltung Anordnungen der Behörde nicht einfach hinnehmen. Mit welchem Verkehrsaufkommen einmal zu rechnen sein wird, ermittelt derzeit ein Fachbüro im Auftrag der Gemeinde. Damit die Parkflächen des bestehenden Rewe-Marktes und der Aldi-Filiale, die in wenigen Monaten eröffnen wird, von Kunden genutzt werden können, wird eine gemeinsame Zufahrt gebaut und diese samt Abbiegespur ein Stück nach Süden verlegt. Problembehaftet bleibt die Absicherung des Kreuzungsbereiches Steinlacher Weg, Waldstraße und Staatsstraße mit einer Ampelanlage. Ein Antrag, dort einen Kreisverkehr zu errichten, war im Zuge der Rewe-Planung verworfen worden. In der jüngsten Ratssitzung wurde deutlich, dass einige Ratsmitglieder eine Ampelanlage mit von Induktionsschleifen gesteuerten Lichtzeichen in den Seitenstraßen und Bedarfsschaltungen an den Fußgängerampeln nicht für ausreichend halten. "Lastwagen rauschen oft mit 70 Stundenkilometer in den Ort, dieses Tempo muss schon vor der Zufahrt zu den Märkten, also weit vor der Ampelanlage gebrochen werden", forderte Verkehrsreferent Hubert Winkler (SPD). Auch Vizebürgermeister Johann Schröder (CSU) wünschte sich bei der Lichtzeichenanlage der Staatsstraße verkehrsunabhängige Rotphasen, weil Auto- und Lkw-Fahrer ihre Fahrzeuge in den Ort quasi auslaufen ließen. Die durch Überfahren der Induktionsschleifen oder durch Fußgängeranforderung ausgelöste Ampelumschaltung sei zu wenig, sagte Schröder und riet dazu, der Straßenbaubehörde diesbezüglich Paroli zu bieten.

Von amtlicher Stelle werden solche Wünsche laut Planer jedoch strikt abgelehnt, denn "eine Ampel ist keine Verkehrserziehungsanlage". Daher wird auch eine "Ampelvorschaltung" abgelehnt, von der die Hauptampel umgehend auf Rot geschaltet wird, sollte ein Fahrzeug mit zu hoher Geschwindigkeit vorbeifahren. Eine solche "in anderen Orten bereits wirksam installierte Anlage" hatte unlängst Thomas Muderlak (CSU) vorgeschlagen. Dessen Fraktionskollege Erich Heinz verteidigte jedoch die Haltung des Straßenbauamtes. Eine Straße sei dafür da, den Verkehr aufzunehmen, die Fließfähigkeit sollte nicht unnötig unterbrochen werden, erklärte der Polizist. Vorgeschlagen wurde auch, mit einem Warnschild auf die Ampel hinzuweisen und die Autofahrer zu bewegen, langsamer zu fahren.

© SZ vom 01.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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