Auszeichnung:Inklusive Freude

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Der Kulturförderpreis geht in diesem Jahr an den Gospelchor "Oh Happy Day"

Von svenja könig, Fürstenfeldbruck

Der inklusive Gospelchor "Oh Happy Day" hat allen Grund zu feiern. Bis Montag musste ihr Projektleiter, Thilo Wimmer, vor den Chormitgliedern Stillschweigen bewahren, aber nun ist es raus. Freudig gab der Kulturverein Fürstenfeldbruck bei seiner Jahreshauptversammlung den Preisträger des Kulturförderpreises 2015 bekannt, die Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen im kulturellen Bereich. Jedes Konzert des Gospelchors "Oh Happy Day" verströme eine wunderbare und einzigartige Stimmung, erklärt Karin Schleicher, Vorstandsvorsitzende des Kulturvereins, die Entscheidung der Jury.

Ins Leben gerufen wurde der Gospelchor Ende 2013 von Ulrike Buchs-Quante. Er ist eine einmaliger Klangkörper in Bayern, denn ein Drittel der 150 Sänger besitzt eine geistige oder körperliche Behinderung. Die Gewinner sind am Donnerstag, 12. Mai, zur offiziellen Preisverleihung eingeladen, die von 20 Uhr an im Veranstaltungsforum Fürstenfeld stattfindet. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von dem jungen Pianisten Jonas Aumiller, 2014 Teilnehmer des Nachwuchswettbewerbs "Junge Stars in Fürstenfeld".

Man freue sich sehr, über den Kulturpreis, sagt Projektleiter Wimmer, zumal dieser bestätige, dass Inklusion kein rein soziales Thema ist. Mit ihrer musikalischen Botschaft und den vielen Emotionen auf und vor der Bühne zeige sich, dass Inklusion auch im kulturellen Bereich funktioniere. "Am beeindruckendsten ist es, wenn so viele unterschiedliche Menschen auf einer Bühne zusammenkommen", beschreibt Wimmer den Chor. Neben dieser großen kulturellen Auszeichnung erhält das Projekt "Oh Happy Day" zudem ein Preisgeld von 1500 Euro. Das kann der Chor auch wirklich gut gebrauchen. Allein über Eintrittsgelder könne er sich nicht finanzieren, berichtet Wimmer. Man wolle es vor allem für die drei großen, für 2016 geplanten Konzerte "We are the world" einsetzen. Denn Raummiete, Fahrdienste und die Bezahlung des professionellen Teams sei nicht ohne.

Seit diesem Jahr werden nun auch Asylbewerber aus dem Landkreis in den Chor eingebunden. Bisher haben bereits 40 Flüchtlinge an den Workshops teilgenommen. Unter der Leitung des Dirigenten Roger Hefele werde auch die Musik aus ihren Heimatländern eingebaut. "Der Gospelchor verbindet somit Inklusion und Integration", fast Wimmer das neue Konzept des Projekts zusammen.

In den vergangenen Jahren waren alle Konzerte des Gospelvereins restlos ausverkauft. Die Zusammensetzung auf der Bühne variiert von Auftritt zu Auftritt. Man freut sich immer auf Zuwachs, denn jeder soll die musikalische Inklusion erleben dürfen, nicht nur ein ausgewählter kleiner Kreis.

© SZ vom 20.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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