Wie es sich mit einem Fly-Rad fährt - eine der neuesten Erfindungen auf dem Sektor der E-Mobilität - und was energiesparende Kohle von anderer unterscheidet, das und noch vieles mehr kann man bei den Fürstenfeldbrucker Energietagen erfahren. Die Messe für die neuesten umweltfreundlichen und energiesparenden Entwicklungen im Bereich der Energie- und Bautechnik auf dem Klosterareal in Fürstenfeldbruck wird von Jahr zu Jahr größer. Und sie dokumentiert seit ihren Anfängen 2007, wie schnell sich diverse Technologien im Bereich Energieeffizienz weiterentwickeln.
"Das ging erst einmal im Bereich Photovoltaik und Solar los", resümiert Eike Sommer, Geschäftsführer des Veranstalters Magna Ingredi Events GmbH. "Heute ist das ja schon eine gebräuchliche Technologie", fast auf jedem Dach installiert. Doch vor neun Jahren hätten viele Besucher von Solarpaneelen oder Einspeisevergütung noch nie etwas gehört, skizziert Sommer die rasante Entwicklung auf dem Wachstumsmarkt Energie. Auch die Besucherzahlen belegen, dass das Thema für die Menschen immer interessanter wird. Zu den ersten Energietagen 2007 kamen knapp 900 Personen. "Mittlerweile stehen wir bei weit über 3000", unterstreicht Sommer. Auf der Internetseite (www.energietage-ffb.de) wird die Entwicklung so beschrieben: "So verfolgen wir nun seit zehn Jahren, dass Energie als Themenbereich die Nische verlassen hat und heute in die Mitte und Köpfe der Gesellschaft gehört." Und die Konkurrenz in Nachbarkommunen wurde von der Entwicklung im Veranstaltungsforum Fürstenfeld einfach überholt. "Die Energie- und Bautage Germering gibt es dank uns nicht mehr", referiert der Geschäftsführer. Offenbar lohnte sich eine zweite solche Veranstaltung im Landkreis nicht.
Die Organisatoren, die unter anderem auch die Oldtimertage oder die Hochzeitsmesse Glücksmomente auf dem malerischen Klostergelände in Fürstenfeldbruck ausrichten, können mit einer Reihe namhafter Aussteller aufwarten. "Einer der wichtigsten Partner war von Anfang an der Verein Ziel 21", der viele Vorträge organisiere, berichtet der Geschäftsführer. Denn bei den Energietagen gibt es nicht nur modernste, energiesparende Waren zu besichtigen, auszuprobieren und zu kaufen. Den Besuchern werden auch eine Vielzahl von Fachvorträgen angeboten. Im Forum 1 halten die Aussteller Referate; dort liegt der Schwerpunkt auf Wärmedämmung, Schimmelbeseitigung und regenerativen Energien für Haushalte. Im Forum 2 finden sich Sommer zufolge die von Ziel 21 organisierten Vorträge. Dort geht es in erster Linie um die Entwicklung im Landkreis und um die Frage, wo man welche Unterstützung bekommen kann.
Ebenfalls ein wichtiger Aussteller, der von Anfang an dabei war, sind die Stadtwerke Fürstenfeldbruck. Wie Sommer berichtet, suchte der kommunale Energieversorger 2007, genau in dem Jahr als die Magna Ingredi überlegte eine Energiemesse zu veranstalten, nach einer geeigneten Plattform. So taten sich beide zusammen. Die ersten Energietage wurden organisiert, die Stadtwerke sind seither immer dabei. In diesem Jahr informieren sie über ihre Fortschritte bei Windkraft, Wasserkraft, Photovoltaik und Solar. Insgesamt sind auf den Energietagen rund 50 Aussteller aus dem Landkreis und der Region sowie aus weiterer Entfernung. Die Firma Weber Grill etwa, die über das Baustoffzentrum Olching zu der Messe gekommen ist, präsentiert beim Schaukochen die energieeffizienteste, weil am längsten glühende Grillkohle. Die Firma stammt aus dem hessischen Büttelborn. Nicht so weit fahren muss das Autohaus Müller aus Freising, laut Sommer Bayerns größter E-Mobil-Händler. Er hat unter anderem Renault Twizy und ZE dabei. Beide können Besucher auf dem Elektro-Mobilitäts-Parcours im Innenhof der Tenne ausprobieren. Ebenso das Fly-Rad, ein elektrisch betriebenes Einrad, für dessen Nutzung der Fahrer auf Inline-Skates stehen muss.