Als Folge der einmonatigen Chlorung:Vorsorge gegen Keime

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Germering schafft zwei Anlagen zur Wasserdesinfizierung an

Von Andreas Ostermeier, Germering

Einen Monat lang haben die Stadtwerke Germering in diesem Jahr das Trinkwasser mit Chlor versetzt, um eine mögliche bakterielle Verunreinigung zu verhindern. Eine derartige Verunreinigung hielt das Gesundheitsamt für möglich, nachdem auf einer Wiese im Wasserschutzgebiet irrtümlich Gärreste aus einer Biogasanlage verstreut worden waren. Als Konsequenz aus diesem Geschehen wollen die Stadtwerke zwei eigene Anlagen zur Desinfektion von Trinkwasser anschaffen. Stadtwerkeleiter Roland Schmid begründete die Anschaffung in Höhe von 30 000 Euro damit, dass das Ausleihen entsprechender Geräte im Sommer mit Schwierigkeiten verbunden gewesen sei. Da die beiden Brunnen der Stadt zudem nahe beieinander liegen, sei es sinnvoll, zwei Desinfektionsanlagen zu besitzen, denn die Verunreinigung eines Brunnens könne schnell auch den anderen treffen.

CSU-Stadtrat Paul Wunderl hatte zuvor die geplante Anschaffung hinterfragt. Er forderte, den Kauf zurückzustellen, denn das Chloren des Trinkwassers sei eine Ausnahme gewesen. Wunderl konnte sich mit seinen Bedenken nicht durchsetzen. Denn nicht nur die Erfahrungen mit der Ausleihe sprechen für den Besitz, auch das Gesundheitsamt hat laut Schmid die Stadtwerke darauf hingewiesen, dass sie über eine eigene Sicherung gegen Die Verschmutzung des Trinkwassers verfügen müssten. Allerdings ist das Chloren des Wassers nicht die einzige Möglichkeit, auch eine Klärung mithilfe von UV-Strahlung soll in Betracht gezogen werden.

Ein weiteres Sicherungssystem, das die Stadtwerke im komemnden Jahr anschaffen möchten, ist die Notstromversorgung für das Pumpenhaus. Das System soll 102 000 Euro kosten. Zudem wird für das Wasserwerk ein neues Auto benötigt. Gedacht ist dabei an das Leasing eines E-Mobils. Durch das Vermieten des Autos soll ein Teil der Kosten von etwa 6000 Euro eingenommen werden.

Diskussionen im Stadtrat gab es auch wegen der 50 000 Euro, die die Stadtwerke im Etat 2019 für das Aufforsten entlang der Lindauer Autobahn eingeplant haben. Grünen-Stadträtin Barbara Hagmann erinnerte an das Verursacherprinzip. Schließlich habe die Autobahndirektion Bäume auf dem Wall zwischen der Fahrbahn und dem Gelände des Freizeitzentrums fällen lassen. Dadurch sind dann auch andere Bäume umgefallen. Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) stimmte Hagmann zu. Die Verwaltung prüfe deshalb, ob sich die Autobahnbauer an den Kosten für die Neuanpflanzungen beteiligten, sagte er.

Kunden der Stadtwerke zahlen auch im nächsten Jahr 90 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser. Der Preis gilt seit 2011. Im Freibad soll der Kleinkinderbereich neu gestaltet werden. Das Vorhaben war bereits für 2018 geplant, hat sich jedoch wegen Abstimmungen mit dem Gesundheitsamt verzögert. 180 000 Euro sind für diesen Zweck vorgesehen. Außerdem investieren die Stadtwerke ins Wasserleitungsnetz. Mit einer Summe von 270 000 Euro sollen neue Leitungen und Hausanschlüsse finanziert werden. Der Aufbau einer Fernwärmeinsel am Hallenbad soll 1,7 Millionen Euro kosten, mithilfe von weiteren 250 000 Euro soll die Fernwärme über Netz- und Hausanschlüsse verteilt werden.

Um 10 000 Euro gekürzt haben die Stadtwerke im Haushalt 2019 ihre erwarteten Einnahmen aus der Vermietung der Gaststätte im Freizeitzentrum. Für das Lokal suchen sie nämlich noch einen neuen Pächter.

© SZ vom 19.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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