Alling:Verfallendes Wahrzeichen

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Bröckelnder Putz, feuchte Mauern, moosüberzogenes Dach: Die 1930 errichtete Gedenkstätte erinnert an die im Ersten Weltkrieg Gefallenen. (Foto: Günther Reger)

Die Gedächtniskapelle im Ortsteil Biburg muss saniert werden. Diese Aufgabe übernimmt der Förderverein. Er will Spenden sammeln und sich um die gesamte Planung kümmern

Von Manfred Amann, Alling

Das geschützte Kriegerdenkmal an der Ecke Ammersee-/Kirchstraße im Allinger Ortsteil Biburg weist erhebliche Schäden auf und muss dringend saniert werden. Noch ist unklar, welche Kosten auf die Gemeinde zukommen. Um die finanzielle Belastung möglichst gering zu halten, hofft der Gemeinderat, dass Bürger, insbesondere Einwohner von Biburg, Geld für die Sanierung spenden. Um die Akquise solcher Zuwendungen kümmert sich der Förderverein Alling (FVA), dem der Gemeinderat nun auch die Sanierung des Dankmals übertragen hat.

Der FVA-Vorsitzende Max Brunner, CSU-Gemeinderat und Kulturreferent, hatte angeboten, die Sanierung des Kriegerdenkmals als "Projekt im Namen der Gemeinde" zu übernehmen und so als gemeinnütziger Verein einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung zu leisten. In der Denkmalliste wird das ortsbildprägende bauliche Kleinod als Kriegergedächtniskapelle geführt, die 1930 errichtet worden ist. Besonders schützenswert sind danach die historisierenden Formen des kleinen auf einer Anhöhe stehenden Putzbaus, der von einer Einfriedung umschlossen ist.

Nun machen Mauerschäden, Putzabplatzungen und Undichtigkeiten umfassende Maßnahmen zur Erhaltung erforderlich. Nach den Worten von Bürgermeister Frederik Röder (CSU) ist mit Flickwerk wie bisher nichts mehr zu machen. Nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderates wird der Förderverein die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis zur Sanierung beantragen und einen für Baudenkmäler zugelassenen Architekten beauftragen, den notwendigen Sanierungsumfang zu erfassen und eine Kostenschätzung vorzulegen. Mit Unterstützung des Dritten Bürgermeisters Ludwig Stecher von der Dorfgemeinschaft Biburg-Holzhausen will der Förderverein dann einen Spendenaufruf an die Bevölkerung herausgeben.

Das prägende Baudenkmal müsse auf jeden Fall erhalten werden, es sei auf vielen Festschriften und selbst auf Vereinsfahnen abgebildet, sagte Stecher. Somit habe es auch eine Identität stiftende Funktion, vor allem für die Biburger. Nach Vorlage der Sanierungsplanung wird sich der Verein auch um die Ausschreibung der Gewerke sowie um Vergabe und Überwachung der Bauleistungen kümmern. Der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung werden laut Brunner regelmäßig informiert und behielten selbstverständlich ihr Entscheidungsrecht.

Da der Förderverein vermutlich nicht für die gesamten Kosten der Sanierung aufkommen kann, haben die Ortspolitiker auch Brunners Bedingung angenommen, dass die Gemeinde die Restkosten begleicht - sofern eine Deckungslücke entstehen sollte, weil Zuschüsse und Spenden nicht in ausreichendem Maße fließen. Im Etat 2017 sind für die Sanierung des Kriegerdenkmals 30 000 Euro bereit gestellt, eine Summe, die nach Ansicht von Bürgermeister Röder keinesfalls ausreichen wird und auch nur für die Erarbeitung von Grundlagen für die Sanierung gedacht gewesen ist. Einige Gemeinderäte rechnen mit Kosten von weit über 100 000 Euro. Wie der Gemeindechef dankend anmerkte, hat der bald nach seiner Amtseinführung gegründete Förderverein mittlerweile unter anderem die Errichtung einer Kneippanlage im Starzelbach sowie die Aufstellung von Brunnen im Gemeindegebiet ermöglicht.

© SZ vom 14.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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